Adaptives Bremslicht

  • Moin,


    angesichts des Auffahrunfall, den der User Cyclars hier geschildert hat, würde mich mal interessieren,
    was ihr von einem programmierbaren, blinkenden Bremslicht haltet?


    Sowas gibt es bei Luxusfahrzeugen von Audi, BMW und Mercedes seit einigen Jahren.
    Für PKW, die ab dem 7. Februar 2011 eine neue Typenzulassung erhalten, ist durch EU-Richtlinie 76/756/EWG die Installation
    eines Gefahrenbremslichtes* zwingend vorgeschrieben. Für LKW und Busse gilt dies ab dem 7. August 2012.


    *Gefahrenbremslicht = blinkendes Bremslicht


    Von der Fa. HealTech gibt es das "Brake Light Pro" Modul. Zu finden auf der Webseite http://www.healtech-electronics.com/ unter
    dem Menuepunkt "Brake Light Pro". Das Modul erlaubt 11 verschiedene Programme von 2 bis 5 Sekunden Dauer und von 1,5
    bis zu 12 Hz Blinkfrequenz. Die höheren Blinkfrequenzen funktionieren allerdings nur mit LED Rücklichtern, weil Glühbirnen zu träge reagieren.


    Die ersten 1,5 Sekunden sind wie gehabt Dauerlicht, so das kurzes Anbremsen die Blinkfunktion noch nicht aktiviert.
    Nach der programmierten Blinkperiode geht das Bremslicht jeweils auf Dauerleuchten. Im Mode 0 leuchtet das Bremslicht ganz normal.
    Die Einstellung wird per Touchsensor vorgenommen.


    Streng genommen handelt es sich nicht wirklich um ein 'adaptives' Bremslicht, da hier die Gefahrbremsung nicht mittels Trägheitssensor oder
    Verknüpfung mit der ABS Fahrzeugelektronik ermittelt wird. Da aber eine durchschnittliche Gefahrbremsung aus dem Landstraßentempo 100 Km/h
    auch nur 2-3 Sekunden benötigt, definiere ich alle starken Bremsvorgänge über 1,5 Sekunden länge als Gefahrbremsung.


    Nachdem ich in den letzten Jahren in verschiedenen Motorradforen von Auffahrunfällen gelesen habe, halte ich das für einen Sicherheitsgewinn,
    da schnell blinkende Signallichter die Aufmerksamkeit der Dosentreiber hinter mir wesentlich erhöhen dürften. Verkehrspsychologen haben
    ermittelt, daß Blinkfrequenzen zwischen 4 Hz und 6 Hz die höchste Aufmerksamkeit erzeugen.


    Rechtlich sind solche adaptiven Bremslicht-Module in D nicht geregelt. In der StVZO steht nichts zu einem blinkenden Bremslicht.
    Auch in der EU-Richtlinie 76/756/EWG werden Motorräder nicht behandelt. Wenn es nicht ausdrücklich verboten ist, gehe ich davon
    aus, daß es erlaubt ist.


    Zur Verdeutlichung des Effektes habe ich mal drei kurze Videos vom adaptiven Bremslicht an meiner VTR 1000 bei YouTube eingestellt.


    #1 http://www.youtube.com/watch?v=3wFjo46GkV8
    #2 http://www.youtube.com/watch?v=s4xHn1Hb_6I
    #3 http://www.youtube.com/watch?v=HaZlikEDH_g


    Nun würde mich eure Meinung dazu interessieren.


    Gruß Buk

    Honda NTV 650 (NH-1 schwarz), Yamaha BT1100 Bulldog (Midnigt black), Honda VTR 1000 F (schwarz/rot)

  • Wichtiger als ein adaptives Bremslicht wären endlich mal größere, Leuchtstärkere Rücklichter und Bremslichter, sowie bei benutzung eines Topcases ein zusätzliches Bremslicht im Case VORGESCHRIEBEN. In Deutschland ja noch immer Verboten. Ebenso sollte in Seitenkoffer Rücklichter integriert sein.
    Die Beleuchtungseinrichtungen besonders nach hinten werden immer kleiner beim Motorrad, und werden daher leicht übersehen, trotz einer gewissen vorgeschriebenen Leuchtstärke.


    Mehr Licht, bessere Sichtbarkeit. So einfach. Die Idee des adaptiven Bremslichtes ansich halte ich aber für SEHR GUT!

  • Ich weiß nicht ob das die anderen VerkehrsTeilnehmer verstehen? könnte mir vorstellen,dass wenn man mit gezogener bremse an der Ampel des öfteren auf ein "defektes " bremslicht hingewiesen wird. ich denke es sollte schon an einen beschleunigungssensor gekoppelt sein.

  • "...Aufmerksamkeit der Dosentreiber hinter mir wesentlich erhöhen dürften."


    Für den, der es nicht vor sich hat, mag's ok sein. Aber für den 'Hinterherfahrer'? Ich werte das eher als zusätzlich ablenkendes oder 'verwirrendes' Risiko. Es gibt schon genug ablenkendes Licht - Xenonscheinwerfer, LED-Flimmeranzeigen vom ÖPNV, Ampeln, Lichtwerbetafeln, LED Rück- & Bremslichter (Laserpointer), Straßenlaternen... Und dann bei Regen und 'schmieriger Windschutzscheibe' samt 'älterer' Wischer (vom Visier bei Regen mal ganz zu schweigen)? Eine breite lightshow übers Sichtfeld. Und dann noch blinkend... nein, ich weiß nicht.

  • Ich bremse auch länger als 1,5s in normal. Halte diese Art der Steuerung für nicht optimal, glaube auch nicht, dass es erlaubt ist, nur weil es nicht explizit verboten ist. Besser wäre ein Beschleunigungsensor, welcher das Bremslicht im Falle des Falles dann noch einmal verstärkt. Blinken muss nicht mit stark bremsen verknüpft sein.


    Bei meiner letzten Regenfahrt auf der Autobahn ist mir klar geworden, dass man mit einem Moppedlicht nur schlecht gesehen werden kann, wenn man schon Autolichter kaum erkennt. Seitdem denke ich über eine zusätzliche Rückleuchte á la Nebelleuchte nach, wäre auch gut in der Situation, wenn mal jemand einem zu dicht am Sack hängt. Wäre eine ~8W Led Rückleuchte, die man auf keinen Fall übersehen kann. Natürlich ohne E und Zulassung.

  • Zitat

    Seitdem denke ich über eine zusätzliche Rückleuchte á la Nebelleuchte nach,


    Eine Nebelschlußleuchte ist sogar zulässig.
    Auszug aus §53d StVZO:
    (2) Mehrspurige Kraftfahrzeuge, deren durch die Bauart bestimmte Höchstgeschwindigkeit mehr als 60 km/h beträgt, und ihre Anhänger müssen hinten mit einer oder zwei, andere Kraftfahrzeuge und Anhänger dürfen hinten mit einer Nebelschlussleuchte ausgerüstet sein.


    Gruß
    Günter

  • Ich wünsche mir schon seit mehreren Jahren eine Anzeige, egal an welchen Fahrzeugen, wie stark gebremst wird. Mir kommt es so vor, als ob immer mehr Autofahrer, es mag an den modernen Getrieben und Tempomaten liegen, immer öfter sinnlos auf die Bremse treten. Im dichten Verkehr auf der Autobahn haben mir solche "Unnötigbremser" schon öfter das Herz in die Hose rutschen lassen. (Trotz das ich auf den Sicherheitsabstand achte!!!)


    Ich wäre somit dafür, dass nicht nur die Vollbremsung angezeigt wird sondern auch, dass die "Bremskraft" an der dritten Bremsleuchte über ein LED Band dargestellt wird.


    Vollbremsung mit blinkenden Lichtern finde ich nur die logische Konsequenz aus meinem Vorschlag.

  • Die Frage, die mich beschäftigt: Woran die Vollbremsung bzw. "unerwartet starke" Bremsung festmachen?


    - Dauer der Bremsung? Wurde hier schon diskutiert: Ungenauer geht es kaum. Leute, die sich mit "angetippter" Bremse dennoch vor der Ampel oder ähnlichen Verzögerungen im Prinzip nur ausrollen lassen (oder stehen), werden andauernd andere Verkehrsteilnehmer durch unnötiges Geflacker nerven und ablenken. Nicht mein Fall.


    - Beschleunigungssensor? Im Prinzip schon, aber eine Vollbremsung auf trockener Straße mit warmen Reifen sieht völlig anders aus, als eine Vollbremsung bei regennasser Fahrbahn oder gar bei Schnee & Eis! Das allein kanns also irgendwie auch nicht sein.


    - Bleibt nur noch die Info vom ABS/ESP (blockierende Reifen)- das wäre dann die absolute Notbremsung (und nicht etwa kurz davor bzw. bei Leuten, die wirklich bremsen können) und alle älteren Fahrzeuge (NTV!) wären damit außen vor. Das ist also auch nix.


    Mir fällt dazu momentan nur eine Kombination der Beschleunigung mit anderen Messdaten ein. (Luftfeuchtigkeit/Regensensor/Außentemperatur) Als ATmega / Arduino - Fan jucken mir irgendwie die Finger...... :rolleyes:



    ...Ideen? 8|?(

  • hmm, bin ein wenig hin- und hergerissen.


    in meinem auto ist das blinkende bremslicht serienmäßig. ausprobieren konnte ich es mal beim sicherheitstraining, da hat das eben bei einer vollbremsung geblinkt. wie das angesteuert wird, weiß ich nicht. da ist soviel elektronik im auto.


    beim motorrad finde ich das prinzipiell nicht schlecht, allerdings stehe ich auch öfter mal länger als 1,5 sekunden auf der bremse.


    wäre nicht schlecht, wenn man diesen zeitraum verlängern könnte. so auf 3-4 sekunden. dann würde für mich ein schuh draus werden.
    an und pfirsich stehe ich ja auf solche technikspielereien :rolleyes:

  • Moin,

    ein solches über einen Trägheitssensor gesteuertes adaptives Brmeslicht gibt es schon zum Nachrüsten. Das ZIB Gefahrbremslicht http://www.gefahrenbremslicht.de/
    bietet dieses Feature für PKW und Busse. Auch ein Motorrad ließe sich damit nachrüsten. Ab einer gewissen Verzögerung blinkt das Bremslicht.
    Allerdings sind die Verhältnisse auf dem Motorrad etwas komplizierter. Bei Schräglage und dynamischer Bremslast wird es für einen solchen Sensor schwierig.
    Dazu kommt die immer größere Abhängigkeit von den elektronischen Helfern. Wenn mein Brake Light Pro Modul ausfällt, stecke ich das Bremslicht einfach wieder um
    und fahre mit Dauerbremslicht. Das dürfte beim ZIB Bremslicht evtl. schwieriger sein.


    Ich halte es da mit Ockhams Rasiermesser. Die einfachste Lösung ist die beste Lösung.


    Tja, das Argument von den genervten Verkehrsteilnehmern, denen das Geflacker auf die Nerven geht... Wenn der Jungen Dame im Auto hinter dem Cyclars das Blinken seiner
    Bremslichter auf die Nerven gegangen wäre, würde Lars jetzt vielleicht nicht mit Prellungen und einer kaputten Ente dasitzen.
    Bei allem Respekt für für die anderen Verkehrsteilnehmer...wenn ich ihre (negative) Aufmerksamkeit erregt habe, habe ich erreicht was ich wollte. Mission accomplished!
    Wie oft habe ich in verschiedenen Motorradforen von Motorradfahrern gelesen, die wegen der besseren Sichtbarkeit grundsätzlich mit Fernlicht fahren.
    Ich denke, dagegen ist das gelegentliche Blinken meiner Bremslichter verkraftbar.


    Von dem Brake Light Pro bin ich überzeugt und werde es sukzessive auch an meine anderen Moppeds bauen.
    Wenn ich dann irgendwann mal ein neues Mopped mit ABS kaufe, stellt sich die Frage nach dem adaptiven Bremslicht neu.
    Dann sind die technischen Voraussetzungen für eine genauere Steuerung des Bremslicht gegeben.
    Solange ich ohne ABS fahre, ist das Brake Light Pro für mich der beste Kompromiss aus erhöhter Aufmerksamkeit und technischer Realisierbarkeit.


    2¢ Buk

    Honda NTV 650 (NH-1 schwarz), Yamaha BT1100 Bulldog (Midnigt black), Honda VTR 1000 F (schwarz/rot)

  • Tja, das Argument von den genervten Verkehrsteilnehmern, denen das Geflacker auf die Nerven geht... Wenn der Jungen Dame im Auto hinter dem Cyclars das Blinken seiner Bremslichter auf die Nerven gegangen wäre,... [...]


    ...hätte sie sich in dem Fall vielleicht erschreckt, hätte dann vielleicht zur Seite gezogen und wäre dann wohlmöglich - wo auch immer, wie auch immer reingeknallt....Ausgang offen!


    Bei allem Respekt für für die anderen Verkehrsteilnehmer...wenn ich ihre (negative) Aufmerksamkeit erregt habe, habe ich erreicht was ich wollte. Mission accomplished!

    Ohne persönlich werden zu wollen, aber etwas zu sehr 'Ich' bezogen! Antwort hierzu:
    StVO
    § 1 Grundregeln
    (1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.
    (2) Jeder Verkehrsteilnehmer hat sich so zu verhalten, daß kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.


    Wie oft habe ich in verschiedenen Motorradforen von Motorradfahrern gelesen, die wegen der besseren Sichtbarkeit grundsätzlich mit Fernlicht fahren. Ich denke, dagegen ist das gelegentliche Blinken meiner Bremslichter verkraftbar.[...]


    *Aua* mal davon abgesehen, dass es einem Verbot entspräche (StVO §17|2) [kostet im Übrigen von 10 bis 35 EUR]


    Um das Thema mal weiter zu vertiefen...


    Grundsätzlich ist die Verbesserung der Sichtbarkeit ja ein Sicherheitsgewinn und so begrüßenswert! Aber: Ob Auto oder Zweirad - das Bremsverhalten eines Jeden ist schlicht zu unterschiedlich, als dass es in der Ausführung Sinn macht, wie hier vorgeschlagen, mit 'starren' Schaltzeiten dem Bremslicht das Blinken beizubringen. Mal wird die Bremse im 'Schleifbetrieb' gehalten [>4 sec]- andere 'langen/latschen' einmal kräftig rein und gucken, obs gereicht hat [<1,5 sec, ggfls noch einmal so kurz] - von daher ist und bleibt es eine Bastellösung. Sinn/Nutzen nachwievor fraglich.


    Anders sieht/sähe es wie von postmanet vorgeschlagen aus. Allerdings nur für Neufahrzeuge mit entsprechnender Ausstattung. Abgriff des ABS-Signals zzgl. eines Zweitwerts aus einem Beschleunigungssensor (hier dann Verzögerungswert). Dies kanalisiert in eine deutliche! Leuchtkraftverstärkung des Bremslichts. Das hat hier, meiner Meinung nach, mehr Aufmerksamkeitsbefähigung, als eben das 'Wackelkontaktblinken'.


    Und für die Nachrüstwilligen? Ein gefundenes 'Fressen' für den Zubehörmarkt - ein neuer Bremshebel mit analoger Druckpunkt (Tiefe) und Eintrittszeitabtastung - schön mechanisch - muss her. Er würde sofort die Intensität der gewünscht-eingeleiteten Bremskraft erkennen und könnte dann, schön analog zum Druckpunkt und Eintrittsgeschwindigkeit, dynamisch ein paar mehrWatt ans Bremslicht leiten. So könnte man sich die ganzen elektrischen Sensoren sparen und das Bremslicht wäre quasi 'überall' nachrüstbar.
    Fertig hier & somit freigegeben zum 'zerpflücken'....

  • Und für die Nachrüstwilligen? Ein gefundenes 'Fressen' für den Zubehörmarkt - ein neuer Bremshebel mit analoger Druckpunkt (Tiefe) und Eintrittszeitabtastung - schön mechanisch - muss her. Er würde sofort die Intensität der gewünscht-eingeleiteten Bremskraft erkennen und könnte dann, schön analog zum Druckpunkt und Eintrittsgeschwindigkeit, dynamisch ein paar mehrWatt ans Bremslicht leiten. So könnte man sich die ganzen elektrischen Sensoren sparen und das Bremslicht wäre quasi 'überall' nachrüstbar.
    Fertig hier & somit freigegeben zum 'zerpflücken'....


    Ein Sensor am Bremshebel ist auch ein Sensor - wie beschrieben auch elektrisch. ;)


    ...dann könnte man auch gleich einen Drucksensor in die Bremsleitung(en) bauen. Bleibt das Problem, dass ein Bremsdruck / eine Bremsung, die bei Sprühregen als Vollbremsung/Notbremsung gelten darf, auf sommertrockener Fahrbahn nichts besonderes darstellt. Ich würde solche Fälle lieber differenzieren können.


    Meine 3,95€ zum Bremslichtgeblinke (ohne ernsthafte Vollbremsung), Warnwestentragen, Fernlichtfahren, Leuchtreklame, ... : Ich halte auch ein Kleinkind/Rentner/Hund/Katze/Maus/Reh/Igel/... für schützenswert im Straßenverkehr. Wenn alle Aufmerksamkeit durch gegenseitige Aufrüstung auf Blend- und Blinklichter gerichtet wird, ziehen all die "schwächeren" Verkehrsteilnehmer, die keine Christbaumbeleuchtung mit sich tragen, unweigerlich den Kürzeren. Für mich ist das eine etwas eindimensionale Aufassung von Sicherheit und hat nicht nur mit "genervt sein" zu tun. :|



    EDIT: PS: Danke Ey.S für den Link! Bei mir liegt seit einiger Zeit schon dieser bislang ungenutzt rum. (...ohne Werbung für online-Versandhäuser machen zu wollen...) :D

  • Moin Kollegen,
    mhm, kann man wirklich geteilter Meinung drüber sein.
    Natürlich hätte ich mir gewünscht, die Dame hätte mich früher gesehen. Aber wie man das erreicht hätte, weiß ich auch nicht genau.
    Sie hat nicht gesagt, warum sie so spät gebremst hat.
    Für mich kam es so vor, als wenn sie komplett abgelenkt war, vielleicht nach hinten geschaut hat.
    Ich fahre auch ohne Warnweste, die habe ich erst nach dem Unfall auf der Standspur anziehen wollen, bekam den Arm aber nicht rein :(


    Meiner Meinung nach hat das "Beleuchtungswettrüsten" schon angefangen. Mit der Ente hat man schon wenig Licht: wenn in 100m ein BMW mit Xenon hinter mir fährt, sehe ich vor mir nix von meiner Funzel. Da kann man nur noch höchstens 80 fahren.
    Mit der CBR 1100xx habe ich doppelt soviel Licht wie die Ente...


    Hinten ist es wohl genauso.
    Es müsste eine einheitliche Regelung für alle geben, dann wäre ich auch für ein Gefahrenbremslicht.
    Deine Videos zeigen es recht gut, das Bremslicht ist sehr auffällig.
    Und am Topcase ein Bremslicht wie bei der Goldie, das passt dann auch noch :)


    Gegen alles ist man nicht gefeit, ich möchte auch nicht als Tannmbaum durch die Gegend fahren.


    Gruß Cyclars


    ps: habe jetzt 2 Wochen zu Hause Zeit, über alles nachzudenken ;)


    Edit: Bei der Bremsung hatte ich schon 3x kurz die Bremse komplett gelöst, d.h., mein Bremslicht blinkte schon!!!
    Ich hatte sozusagen den Warnblinker vom Vordermann weitergegeben, hat aber nix gebracht.
    Meine XX hat einen Warnblinker, denn hätte ich jedoch in der Zeit auch nicht einschalten können.

  • Ich finde die Idee mit der Signalabgreifung am Hebel echt super. Aber warum immer der Einwand wegen nasser Fahrbahn. Ich blende jetzt mal Schneefahrten ganz aus.
    Bei nasser Fahrbahn nimmt der Vorteil von 4 Rädern doch sehr zu. Mit dem Mopped kann man vor allem ohne ABS nicht so schnell verzögern und wenn man das nicht tut, ist es für den 4Rädrigen Hintermann doch eher egal, solange er viel schneller anhalten kann. Aus seiner Sicht bremst man dann einfach nicht so stark, ob jetzt wegen Nässe oder einfach nur so, ist dabei egal.

  • Ich finde die Idee mit der Signalabgreifung am Hebel echt super. Aber warum immer der Einwand wegen nasser Fahrbahn. Ich blende jetzt mal Schneefahrten ganz aus.
    Bei nasser Fahrbahn nimmt der Vorteil von 4 Rädern doch sehr zu. Mit dem Mopped kann man vor allem ohne ABS nicht so schnell verzögern und wenn man das nicht tut, ist es für den 4Rädrigen Hintermann doch eher egal, solange er viel schneller anhalten kann. Aus seiner Sicht bremst man dann einfach nicht so stark, ob jetzt wegen Nässe oder einfach nur so, ist dabei egal.

    Also Sensor gestütztes 'adaptives Bremslicht' hat eigentlich nur mit ABS Sinn. Wenn das ABS eingreift, ist definitiv die Zeit der Gefahrbremsung gekommen.
    Das wäre ja auch einfach zu realisieren. Weitere Fliehkraftsensoren wären nicht nötig. Ich schätze mal, daß bald keine Motorräder ohne ABS verkauft werden.
    Dann wird so ein adaptives Bremslicht serienmäßig an Bord sein.


    Der Diskussionsverlauf ist interessant zu betrachten. Vermutlich hat es zu jeder Neuregelung von Lichtzeichen an PKW ähnliche Diskussionen gegeben.
    Die Einführung des Warnblinklichtes als Stauwarner, die neuen Xenon-Leuchtmittel, daß Tagfahrlicht und das dritte Bremslicht beim PKW.


    Was die Verwirrung der anderen Verkehrsteilnehmer angeht, sollten wir die Kirche mal im Dorf lassen. Ich glaube nicht, daß in der Geschichte des
    PKW-Verkehrs irgend jemand von z.B. einer blinkenden Warnblinkanlage am Ende eines Staus dazu verleitet wurde, panisch in die Eisen zu steigen
    und blindlings irgendwo rein zu brezeln. Ein nicht Sensor gesteuertes Bremslicht mit höherem Aufmerksamkeitsfaktor a la 'Brake Light Pro' ist
    mitnichten ideal. Aber die Beeinträchtigung der anderen Vderkehrsteilnehmer ist so minimal und der anzunehmende Gewinn an Aufmerksamkeit
    so hoch, daß ich diese Variante vertretbar finde. Und ob wir wollen oder nicht, die Sensor gesteuerte Variante beim PKW (und mit Zeitverzug auch
    beim Motorrad) wird auf jeden Fall kommen, bzw. bei PKW mit neuer Typenzulassung ist sie schon Realität.


    Wenn ich dann eines Tages ein Mopped mit ABS im Stall stehen habe, wird an dieser Maschine gewiss ein amtliches, ABS gesteuertes 'adaptives Bremslicht'
    verbaut sein.


    BTW ABS: Wer einmal bei einem Motorrad Sicherheitstraining den direkten Vergleich von Motorrädern mit ABS vs. Motorrädern ohne ABS gesehen hat,
    wird restlos überzeugt sein, daß ABS am Motorrad eine hervorragende Sache ist, ein unbedingtes 'must have'. Bei den Gefahrbremsübungen hats den
    ABS-Bremsern sprichwörtlich die Zahnprothesen aus dem Maul gehauen, so sehr sind die in den Anker gegangen.


    2¢ Buk

    Honda NTV 650 (NH-1 schwarz), Yamaha BT1100 Bulldog (Midnigt black), Honda VTR 1000 F (schwarz/rot)

  • Hallo Leute,


    interessant zu lesen in dem Zusammenhang war für mich dieser Ratgeber, S.10-15 (pdf-S.6-11): PDF (Herausgeber: Deutscher Verkehrssicherheitsrat e. V. (DVR) und Institut für Zweiradsicherheit (ifz) - Redaktion: MOTORRAD)


    Der Text ist angereichert mit einigen interessanten konkreten Messwerten - angefangen von Bremsverzögerungen auf optimaler Fahrbahn (optimale Bremsung unter optimalen Bedingungen: ~10 m/s²; durchschnittlicher Fahrer auf durchschnittlicher Landstraße bei Vollbremsung: ~7m/s²; durchschnittliche Bremsung: ~5m/s²) über den Vergleich unterschiedlicher Motorradtypen mit Messungen (die Bremsverzögerungen sind vergleichbar!) bis hin zu Reibwerten und daraus resultierenden Bremswegen auf unterschliedlichem Untergrund. (Asphalt rau: 1,2; Asphalt normal: 0.9; nasser Staub dagegen: 0,3 8| )


    (-> Schlussfolgerung: Vielleicht sollte dann ein adaptives Bremslicht (für trockene Straßen) ab etwa 6m/s² Bremsverzögerung blinken? Für nasse Fahrbahnen (worst case: "nasser Staub") wäre ein Wert von etwa 2m/s² schon "Gefahrenbremsung". Auch ich lasse Schnee und Eis mal außen vor. ;) )


    Viel Spaß beim Lesen - der "Ratgeber" ist auch für nicht-Elektronikfreak-Biker interessant! :)


    Gruß

  • Für alle Bastler hier:


    [Blockierte Grafik: http://up.picr.de/13821718gd.jpg]


    Weil's Spaß macht, habe ich gestern mal eine kleine g-Sensor-Schaltung mit atmega8 Mikrocontroller zusammengebaut. Auf dem Bild seht ihr den atmega, darunter den g-Sensor nebst Reset-Taster, links darüber eine superhelle (rot leuchtende) LED (das soll erstmal mein Bremslicht sein), links der Programmierstecker (ISP) und rechts ein Display, dass diese Werte zeigt: ADC-Wert, Minimalbeschleunigung (=Bremsen), aktuelle Beschleunigung, Maximalbeschleunigung (=Gas geben); die Maßeinheit der Beschleunigung ist natürlich jeweils m/s². Die Hintergrundbeleuchtung wird im Normalfall gedimmt und bei großen positiven (> 5 m/s²) oder negativen Beschleunigungen (< -6m/s² - in Anlehnung an den kürzlich genannten Artikel; in dem Falle blinkt auch die LED) aufgehellt (PWM).


    Ich hab das Ding eben in den Tankrucksack (nur die Bodenplatte mit den Magneten und Kartentasche, ohne Packtasche drauf) gesteckt (die Tankoberfläche ist bei der eNTe ja einigermaßen waagerecht) und bin einmal mit kaltem Motor um den Häuserblock gezuppelt. Ergebnis: Ich muss noch deutlich mehr Mittelwerte bilden! In "min" und "max" wird einem - wie befürchtet - jede noch so kleine Bodenwelle angezeigt, die eigentliche Beschleunigung geht in diesen Extremwerten (-17 ... 17 m/s²) total unter. Offensichtlich ist die eNTe doch nicht sooo träge. ;) Jetzt gibt es erstmal ein "Firmwareupdate". 8)


    Gruß

  • Hey,

    Weil's Spaß macht, habe ich gestern mal eine kleine g-Sensor-Schaltung mit atmega8 Mikrocontroller zusammengebaut.

    wenn Du aus diesem Projekt fertig geätzte Platinen zur Verfügungs hast, möchte ich gerne die eine oder andere davon nebst Stromlaufplan und Bauteilliste erwerben!


    Gruß Buk

    Honda NTV 650 (NH-1 schwarz), Yamaha BT1100 Bulldog (Midnigt black), Honda VTR 1000 F (schwarz/rot)