Brexit

... sind wir hier eigentlich Fun Stuff-Board?
Sorry, ich finde meine Beiträge auch nicht lustig.

Insofern versuchen wir mal einen:
Es streiten sich ein Franzose, ein Engländer und ein Deutscher, wer die komplizierteste Sprache hat.

Der Franzose: "Mon dieux, natürlich wir Franzosen. Wir schreiben 'Monsieur' und wir sagen 'Musjö'."

Der Engländer: "Well, wir Briten erheben Anspruch auf den Titel, wir schreiben 'Elevator' und sagen 'Lift'."

Der Deutsche: "Das ist einfach, natürlich sind wir Deutschen die Sieger. Wir schreiben 'Entschuldigen Sie bitte, ich habe Ihren letzten Satz nicht richtig verstanden, würden Sie so nett sein und den bitte wiederholen?' und wir sagen 'Hä?'

Zitat von Andreas_S

Wenn jetzt in Brüssel begriffen wird, daß man Politik für die Bevölkerung machen muß und nicht für Goldman - Sachs, dann habe ich noch Hoffnung auf ein weiteres Zusammenwachsen.

Die Hoffnung stirbt zuletzt, aber das machen die arroganten Eurosozialisten nicht. Zitat Gauck " Das Problem sind nicht die Eliten, sondern die Bevölkerung!"
Diese Meinung herrscht auch im EU-Parlament.

So etwas passiert, wenn man Demokratie als Selbstläufer sieht und nicht wählen geht. Dann wacht man eines Morgens auf und hat die Sch... am Hals, weil man von Rechtspopulisten regiert wird.
Bei uns gibt es ja auch solche Zauberer, die sich im alleinigen Besitz der echten Wahrheit glauben. Rund 25% haben die derzeit bei uns; siehe die letzten Landtagswahlen.
Fakten sind für die nur Produkte der Lügenpresse, wenn sie nicht in ihr Meinungsbild passen.
Am Beispiel UK sieht man jetzt recht gut, wo das hinführt.

Auch wenn das hier die Fun-Ecke ist, ich kann irgendwie nicht darüber lachen.
Andererseits ist das hier ein Motorrad-Forum und da ist dann die Fun-Ecke wohl die einzige geeignete Plattform für so ein politisches OT Thema.

Gruß aus N,
Frank

@Frandi:
Ja. Sehe ich genauso, würde das aber nicht nur auf Rechtspopulisten sondern genauso auch auf Linkspopulisten beziehen.

Das, was mich aber wirklich traurig macht, ist das die allgemein gegenseitig als regierungskoalitionsfähigen betrachteten Parteien in DE (CD&SU, SPD, FDP, Grüne) in ihren Positionen bis zur Beliebigkeit auf eine (umstrittenes Wort, mir fällt aber kein besseres ein) neoliberale Mittelposition gerutscht und dabei jegliches Profil verwischt / verloren haben. Das Gefühl, eben *keine* Wahl ("alternativlos" ) zu haben, egal was man davon wählt, wirkt (zumindest in meinem Bekanntenkreis) ziemlich frustierend.

Das führt dazu, dass fast alle nach einem Motto "bloß nicht DIE da" wählen -- wobei man "DIE" wahlweise durch mehr oder weniger beliebige Personen / Parteien ersetzen kann.
Im günstigesten Fall ist das ein die FDP, Merkel, die Schwarzen, die Grünen, die Roten, der Gabriel,... finster wird es aber dann, wenn das für "die Groko" / "der ganze CDUSPDFDPGrünensumpf" steht.

Ich kenne niemanden (in Worten keinen), der aus (positiver) Überzeugung bei einer Bundes/Landtagswahl eine Partei wählt, weil die etwas verbessern werden.
Nur Leute, die bestimmte Dinge *nicht* wählen wollen.

Und das führt in der langen Frist geradeaus zu Nichtwählertum bzw. zu einer Radikalisierung, nur um es "denen" mal zu zeigen.
Und tatsächlich könnte sowas auch zu einem "Ups, ich hätte nicht gedacht, dass DIE so viele Stimmen bekommen" (das ist das andere DIE hier :-)) führen.
Reicht in Deutschland glücklicherweise (bisher und ich hoffe für alle Zeiten) nicht für Mehrheiten.

Schönen Gruß
Knallfrosch

PS: ich habe mal gelernt (vermutlich grobe Vereinfachung), dass eines der Kernprobleme der Weimarer Republik war, dass mangels 5% Hürde so viele relativ kleine Splittergruppen im Parlament saßen, dass es abseits ziemlich großer oder aus vielen Teilen bestehender Koalitionen kaum eine stabile Regierungsbildung gab... und das Chaos dort viele Wähler in die Arme von Leuten getrieben haben, die einfache Lösungen vermarktet haben.
Erkennt einer eine Ähnlichkeit zu der Entwicklung in (ehem. West-)DE von 3 Parteien, dann Grün dazu, dann Links dazu, dann FDP weg (kommen aber bestimmt wieder), demnächst leider wohl AFD dazu (wenn nicht noch ein Wunder geschieht?).
Wenn wir 2017 im worst case 6 Parteien (und mit Links und AFD kann man ja nicht koalieren!) im Bundestag wird eine Mehrheitsbildung "in der Mitte" langsam problematisch...

Vielleicht liegt die Ursache für derartige Bestrebungen ( Brexit ) auch darin begründet, daß es einem einfach zu gut geht.
Was kann jemanden bewegen aus diesem großartigen Projekt EU aussteigen zu wollen, wo doch eigentlich alle ( und auch die vlt. besser nicht reingekommen wären ) rein wollen ?
Kleinklein Staaterei anstelle der EU, nein danke !
Besser kann es einem doch in der EU nicht gehen ( doch besser geht immer ). 70 Jahre Frieden, keine Grenzen, eine gemeinsame Währung ( ich flenne der DM keine Träne nach ), FREIHEIT!.
OK, manche Sachen gehören korrigiert. Um exemplarisch bei TTIP/CETA zu bleiben muss alles transparent sein. Aber würde das beim Volk was ändern ? Liest jemand sowas und versteht es denn auch ?
Ja ja, die Leute gibt es, aber die sind wohl nicht repräsentativ. Ich würde es wohl nicht verstehen, habe schon Probs mit dem Amsdeutsch ( was ich mittlerweile aber gut nachahmen kann ).
Die meisten verstehen ja noch nicht einmal Dinge / Zusammenhänge die für das normale Leben nötig wären. Die kommen nur durch, weil es noch welche gibt, die das kompensieren können ( Mein PC geht schon wieder nicht ! Bitte sofort wieder herrichten, ich muss arbeiten. Schlimm genug, daß das Licht in meinem Büro auch nicht mehr angeht ).
Mal sehen wann die FRexit, DEexit, NLexit 's ( vielleicht auch für einen Bayern- oder Sachsen-Exit - daß der Höcke da noch nicht drauf gekommen ist ? ) ) Referenden kommen.
Mann mann mann, und ich hab gedacht, ich komm noch unbeschadet durch. Wird wohl nix.

Meine Meinung zum Brexit

Die EU zu groß und mächtig und bürgerfern sie geworden ist, als dass sie das Vertrauen der Bürger noch aufrecht hält.
Die gute
europäische Idee ,zur dunklen Seite der Macht sie inzwischen gehört. Wenn wir nicht ändern durch Reformen, dann EU für immer verloren.

Das sieht man gerade jetzt wieder. Junckers Plan, CETA an den nationalen Parlamenten vorbei ratifizieren zu wollen, ist ein Schlag ins Gesicht der Parlamente und der Bevölkerung Europas. Der Mann hat den Knall nicht gehört und sollte somit als erster zurücktreten.

Zitat von Andreas_S

Das sieht man gerade jetzt wieder. Junckers Plan, CETA an den nationalen Parlamenten vorbei ratifizieren zu wollen, ist ein Schlag ins Gesicht der Parlamente und der Bevölkerung Europas. Der Mann hat den Knall nicht gehört und sollte somit als erster zurücktreten.

.......genau solche Sachen sind es warum das Vertrauen an das EU-Parlament verloren geht, dem A.... Junkers ist es sowieso egal was der Bürger oder Länderparlamente wollen/denken!

Hi,

ich möchte mal ein ganz anderes Argument pro EU anbringen

Wenn wir uns die letzten sagen wir mal 150 Jahre ansehen, dann haben wir grade gut 75 Jahre Frieden hinter uns. Ich möchte nicht erleben, dass diese Zeit mal als die "goldene" bezeichnet wird weil Europa wieder in Kleinstaterei und Nationalismus zurück gefallen ist. Diese 75 Jahre (und ja, ich weiss, dass dieser Frieden nicht perfekt war und wir einen gut Teil unserer Probleme exportiert haben) waren rein ökonomisch betrachtet um Welten billiger als die zwei großen Kriege des zwanzigsten Jahrhunderts, von allem anderem mal abgesehen. Und auch wenn mir mein Gefühl zum Brexit sagt "Verpisst euch", so sagt mir mein Verstand doch, dass Europa besser dran ist mit GB.

Rolli

Die Forderung nach einem Austritt Sachsens gabs schon: Säxit

Und das kommt nicht nur von rechts, in Deutschland war nach dem Brexit Sarah Wagenknecht die erste (in meinem Nachrichtenstream), die in Deutschland so eine Abstimmung wollte: Spiegel

Die bürgerlichen Parteien müssen wieder unterscheidbarer wer, gar keine Frage. Es gibt zwar noch Unterschiede, z.B. wer wollte Mindestlohn, Mietpreisbremse und Maklerbestellprinzip, und wer nicht? Aber das geht im Tagesgeschäft bald unter.

Und während man in halb Deutschland (Fläche) immernoch keinen vernünftigen Internetzugang kriegt und auch keine Handhabe hat, sich gegen nicht gehaltene Versprechen der Provider zu wehren ("bis zu 16 MBit/s!"), prüft man derweil ein Verbot von Adblockern: Heise Generation 60+ regiert.

Bisher war eine Groko auch schon eine Koalition zwischen drei Parteien, die CSU trat ja immer auf, als wäre sie der Seniorpartner der CDU. Unglaublich, was die sich erlauben. Habe bereits die CDU-Abgeordnete meines Wahlkreises angeschrieben, warum man eigentlich mit jeder Stimme für Merkel automatisch dieses irre Kaspereletheater mitwählt? Sollen sie doch bundesweit antreten und der AfD die Stimmen am rechten Rand streitig machen... bin gespannt auf das Ergebnis aus Bayern, wenn dort CDU und CSU antreten