Tränen

Zitat von wolfgang O.

Wenn man höhere Pensionsniveaus haben möchte, muss man auch mehr bezahlen."

Eben!

Alles Andere ist eine Milchmädchenrechnung..

Richtig.

Das heißt also du findest es in Ordnung welches Rentenalter und welche Rentenhöhe demnächst zu erwarten ist, rund 40% der Erwerbstätigen werden in der Grundsicherung landen, trotz lebenslanger Beitragszahlung.

Und komm mir ja nicht wieder mit kapitalbasierter Rente.... selbst wenn man diesem Modell trotz aller Risiken folgen möchte, würde es für die Übergangszeit bedeuteten dass sowohl die Verpflichtung aus dem Generationenvertrag erfüllt werden, als auch zusätzlich Kapital angespart werden müsste. Dieses Geld könnte aber nur aus den Taschen der Arbeitnehmer kommen, auch wenn da immer was von staatlichen Zuschüssen zur Anschubfinanzierung geschwafelt wird. Nur... der Staat hat kein Geld, das würde mal wieder "Sondervermögen" oder ähnliche Tricksereien bedeuten was bekanntlich nicht anderes als getarnte Schulden sind. Das bedeutet dann kreditfinanzierte Kapitalanlage.... eine Superidee, Zinsen für Anlagen sind ja immer viel höher als die für Kredite.....

Wenn man, so wies ja immer behautptet wird (und wie ich hoffe es auch keine zwei Meinungen gibt), eine Grundversorgung aller Menschen will, medizinisch, pflegerisch und eben auch eine Altersrente, dann gibt es nur eine gerechte Lösung:Jeder, wirklich jeder, bezahlt einen Prozentanteil seines Einkommens (und zwar egal ob das Löhne, Gewinne, Zinsen oder sonst was sind) vund auch egal wieviel das ist, keine Unter- und keine Obergrenze) in den Topf. Dafür gibts dann eine Grundversorgung, als z.B. auf Niveau der gesetzl. Krankenkassen, Pflegeversicherung müsste vermutlich erhöht werden, über die Höhe der Rente müsste abgestimmt werden. Logisch wäre mindestmal aktuelle Grundsicherung/Bürgergeld und dann eben plus X. Ich glaube es gäbe allgemeines Erstaunen wie niedrig diese Prozente ausfielen wenn wirklich alle einzahlen müssten.....

Wer eine höhere Rente, private Krankenversicherung will kann natürlich zusätzlich privat, sei es über die Rentenversicherung oder eben Kapital, Immobilien machen was er möchte.

Alternativ könnte ich mir auch Vorstellen dass man das Ganze über ne Art Verbrauchssteuer a la Mehrwertsteuer finanziert. Dann entfielen alle Arten von direkten Sozialabgaben, die würden dann mit dem Lohn ausbezahlt, dafür ist auf jeder Ware, jeder Dienstleitung ein entsprechender Prozentsatz drauf..... das hätte dann noch zwei Vorteile: Erstens krieg ich selbst aus illegalen Einkommen/Schwarzarbeit spätestens dann wenns ausgegeben wird einen Beitrag... und zweitens würde selbst bei importierten Waren bei deren Verkauf ein Beitrag fällig. Umgekehrt würden unsere Waren beim Export billiger weil ein Teil der Lohnkosten entfiele.

Man wir ja wohl noch träumen dürfen.....

PS.

Zitat von Michael RC31

Jeder, wirklich jeder, bezahlt einen Prozentanteil seines Einkommens (und zwar egal ob das Löhne, Gewinne, Zinsen oder sonst was sind) vund auch egal wieviel das ist, keine Unter- und keine Obergrenze) in den Topf. Dafür gibts dann eine Grundversorgung, als z.B. auf Niveau der gesetzl. Krankenkassen, Pflegeversicherung müsste vermutlich erhöht werden, über die Höhe der Rente müsste abgestimmt werden.

Ich grins grad wien Honigkuchenpferd bei dem Gedanken dass, wenn die Rechnung z.B. 15% Sozialbeitrag für alle ergäbe, bei 10 Millionen Jahreseinkommen 1,5 Millionen an Beitrag anfiele.... und dafür gibts dann ab dem Rentenalter die Grundrente.

Ich hör das Gezeter jetzt schon..... aber ich hab schon ne passende Antwort: Ja, das ist für sie ein wirklich ungünstiger Deal, aber sehen sie es doch so, sie kaufen sich etwas dafür. Sie kaufen sich sozialen Frieden, sie kaufen sich auch weiterhin mitm Luxusauto über die Straße fahren zu können ohne mit Steinen beworfen zu werden oder beim flanieren in den Edeleinkaufsmeilen nicht ständig über Obdachlose zu stolpern.

Und btw. seien sie dankbar dass wir nicht das allgemein akzeptierte System der mit der Einkommenshöhe steigenden Steuersätze auch bei den Sozialabgaben anwenden, dann hätten sie vielleicht wirklich Grund zum jammern....

Zitat von Erposs

Dann müssten zuerst einmal die Steuerschlupflöcher abgeschafft werden, da gehts doch schon los (bzw. eben nicht).

Klar.... ich habs noch nie verstanden wieso wir einen Höchst- aber keinen Mindeststeuersatz haben. Und wiedermal für die Skeptiker ein Blick ins Geschichtsbuch: Unter Kohl (CDU/FDP Koalition, also eher kein radikaler Sozialismus) betrug der Steuersatz für unsere 500 Bestverdiener im Schnitt 61%, heute sinds durchschnittlich 24%.

Zitat von Erposs

Kompliment ans NTV Forum, seine Admins und User für den Umgang miteinander. Wenn nur alle so wären.

Da sagste was.....

Zitat von wolfgang O.

Mit Verlaub: der Mindest Einkommenssteuerssatz beträgt 14%.

Mit Verlaub, wenn du wirklich glaubst dass jeder Millionär/Milliardär auch nur diese 14% bezahlt, wohlgemerkt mit legalen Möglichkeiten z.B. Holdings, Stiftungen, GmbH-Konstrukten etc,, dann glaubst du auch an den Osterhasen. Von Verlagerung in das was man Steueroasen nennt noch gar nicht gesprochen und von illegalen Möglichkeiten erst Recht nicht.

Fr. Klatten z.B., um die 30 Milliarden schwer, bezog allein aus der Dividende ihrer BMW-Aktien "lächerliche" 236,7 Millionen €.

Zitat:

Weil die Dividende aber an die GmbH überwiesen wird, müssen nur fünf Prozent davon mit dem Unternehmensteuersatz versteuert werden. Das entspricht einer effektiven Belastung von 1,5 Prozent. "Frau Klatten hat sich als Familienunternehmerin bewusst entschieden, in Deutschland steueransässig zu sein. Die Struktur ihrer industriellen Beteiligungen folgt unternehmerischen Erwägungen und ist nicht das Ergebnis von steuerlicher Optimierung",

Das heißt wohl, dass wir auch noch dankbar sein müssen dass sie nicht auch noch "Optimierung" betreibt.

Ne Idee warum wir gerade erst ein Gesetz für nen Mindeststeuersatz für internationele Unternehmen gebraucht haben?

Ne Idee warum ich schon bei besagten 15% Mindeststeuer, so asozial mit 1,5% davonkommen zu wollen bin ich gar nicht, Luftsprünge machen würde?

Zitat von lordfubbes

allerdings belasten Verbrauchssteuern wenig Verdienendende überproportional als reiche Leute.

Jain... erstmal sind z.B. 15% von 100.000 was anderes als 15% von 20.000.... und zweitens könnte man das ja auch a la MwSt. staffeln.

Ich hab ja auch keine perfekten Patentrezepte in der Schublade, dafür gibts echte Fachleute. War nicht mehr als n Gedanke "out of the box".... denn die aktuelle box funktioniert m.M.n. eben nicht.

Ach komm.... klar gibts die. Vielleicht nicht in der Politik, aber an Unis etc.. Außerdem kann man die bestimmt ggfs. auch aus anderen Ländern mal ausleihen. Ich bin jedenfalls keiner.... mir ist nur offensichtlich dass die bisherige Lösung gescheitert ist und sich die Situation noch immer weiter verschärfen wird.

Ich vertrau noch immer drauf dass es irgendwo Menschen gibt die es besser wissen... und die nicht irgendwelche wirtschaftlichen oder ideologischen Interessen verfolgen. Ich würd mir wünschen dass wir wenigsten mal versuchsweise ein paar der wesentlichen Probleme einer Kommission solcher Menschen vorlegen und dann einfach mal machen was die vorschlagen. Und sollte sich nach paar Jahren rausstellen dass deren Vorschläge nicht gut waren, na dann versuchen wirs zu verbessern und wir verkneifen uns jede Häme und Schuldzuweisung.

Mal ganz banal... wenn man mit dem Verkehrsbereich anfinge... mehr Mist als Dobrindt oder gar Scheuer können die gar nicht anrichten....