Frage zur optimalen Beschleunigung

  • Eine Frage hätte ich zur Gasbetätigung.
    Ich habe das Gefühl, das ich eine bessere Beschleunigung kriege, wenn ich den Gas progressiv ziehe, sodass ich mit steigender Drehzal immer mehr gas gebe.
    Wenn ich aber den Gas bei niedrigeren Drehzahlen voll aufreisse, habe ich das Gefühl, dass nur die Ansauggeräusche lauter werden, aber die beste Beschleunigung wird nicht so erreicht.
    Ist das richtig?
    Ist das normal?
    Ist mein Gemisch zu mager?


    Gruß


    OLa

    „Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge einen langen Schatten.“ (Karl Kraus)

    • Offizieller Beitrag

    Relativ langsam hochziehen kommt beim Motor gut an

    JT 05Scharzfeld,06Brilon,07Creglingen,08Oberbernhards,09Drangstedt,10Bernkastel ,11Neidenberga
    12Titisee,13Antweiler,14Drangstedt,15 NBG,16Creglingen,17Weidenbach,18 NBG
    19Drangstedt 20NBG 21Drangstedt
    -22 Heidenheim -23 Westerburg

  • Servus.


    Ich habe zwei Meinungen dazu. :D


    Erstens: es macht keinen Unterschied macht, ob der Gashahn stetig geöffnet wird, oder ob er aufgerissen wird. Vorausgesetzt alles ist sauber eingestellt.
    Der Motor saugt sich das Benzi-Luftgemisch aus dem Vegaser. Wenn die Gasschieber nur wenig geöffnet sind, kann gegen den Widerstand nur wenig Gemisch gesaugt werden. Wenn der Gasschieber aufgemacht wird kann mehr Gasgemisch vom Vergaser in den Motor gesaugt werden. Bei höherer Drehzahl ist die Kolbengeschwindigkeit höher, und somit der Sog stärker. Der Motor wird aber nur so viel ansaugen, wie in den Verbrennungsraum rein geht. Da mit steigender Drehzahl die Zeit kürzer wird, in der die Ventile geöffnet sind, ist die umgesetzte Menge an Gemisch hierdurch ebenfalls limitiert.


    Was OLa bemerkt ist ein psychologischer Effekt. Wenn man den Gashan aufreisst, erwartet man eine stärkere Beschleunigung, als wenn man stetig aufzieht. Dieser "Hammer" bleibt aber aus, und deshalb meint man, es ginge langsamer. Man müsste eine Strecke mit Lichtschranken abfahren, ähnlich einem Drag Race, und beide Methoden messtechnisch Vergleichen.
    Ein super Projekt für das nächste JT! :D


    Zweite Meinung:
    OLa hat Recht. Durch das plötzliche Aufreissen der Schieber bricht im Vergaser kurzzeitig die Strömung zusammen. Es dauert ein paar Takte, bis sich das wieder gibt.
    Bei hochgezüchteten Maschinen verwenden die Hersteller und Tuner viel Zeit darauf, diesen Effekt zu vermeiden. 'Die Landmaschinentechnik' unseres Entchens ist dahin nicht optimiert.


    Weil ich beim nächsten JT hoffentlich auch dabei bin, und ich das Drag Race sehen will, favorisiere ich die erste Meinung. ;)


    Gruß aus N,
    Frank

    --
    "Am Ende wird Alles gut. Und wenn noch nicht Alles gut ist, dann ist eben noch nicht Ende." [bras. Sprichwort] ;)

  • Meine Meinung dazu:
    Durch die Verwendung von Gleichdruckvergasern in der NTV ist es ziemlich brause, in welcher Geschwindigkeit das Gas aufgezogen wird; die Stellung des Gasgriffs hat nur mittelbar - über die Drosselklappe und den dadurch generierten Unterdruck - Einfluss auf die Schieberhöhe, die Lastübergänge sind dadurch wesentlich weicher als bei Schiebervergasern...nur bei diesen gibt es den "Strömungsabriss", der ein "Verschlucken" beim ruckartigen Gasgeben auslöst. Dies kompensiert man mit einer Beschleunigungspumpe, die beim ruckartigen Gasgeben zusätzlichen Kraftstoff einspritzt.
    Ich habe seinerzeit meinen 500 ccm ROTAX-Motor im Gespann von Schiebervergaser mit Beschleunigungspumpe (Dell'Orto) auf Gleichdruckvergaser (BING) umgerüstet, mit dem Ergebnis, ein völlig anderes Motorrad zu haben:
    Das vorher völlig unkultivierte, ruppige Laufverhalten wurde zu einem geschmeidigen, sanften Motorlauf mit weichen Lastübergängen, der eine deutlich kontrolliertere Fahrweise zuließ, als das vorher mit dem quasi digitalen Motorlauf möglich war...


    Möglichkeiten für eine bessere Beschleunigung mit der NTV:
    Gewichtsoptimierung, erst beim Fahrer, dann beim Mopped... :D
    Einbau eines 750 ccm Africa Twin- Motors...

    Gruß aus dem Niederbergischen,
    Gerd

  • Bei richtiger Einstellung sollte es egal sein,zumindest in einem Bereich wo es der Fahrer nicht wirklich merkt.
    Ledeglich kann es sich am Verbrauch bemerkbar machen wenn du immer voll am Gashehn hängst.

    Wer später bremmst,ist nicht immer schneller!!!

  • Ich denke ich wurde misverstanden.
    Es geht nicht um schlagartiges Gas aufreissen. Es geht darum, dass es in relativ niedrigen Touren besser ist Halb- bis Zweidrittelgas zu geben als Vollgas.
    Kennt ihr vielleicht folgendes Fänomen: Mann fährt einen Berg im fünften Gang mit etwa 4000 RPM hinauf. Weil es oben eine Kreuzung gibt, macht man den Gas langsam zu. Aber für eine Sekunde zieht das Motorrad nicht weniger sondern sogar stärker.
    Ich habe das mit allen Motorrädern die ich bis jetzt gefahren habe schon erlebt. Ob Vier- oder Zweitakter.
    Ich schließe darauss, dass die optimale Drosslklappenstellung für beste Beschleunigung nicht unbedingt auf Anschlag ist, sondern dynamisch drehazahlenbegleitend geöffnet werden sollte.


    Gruß


    OLa

    „Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge einen langen Schatten.“ (Karl Kraus)

  • Jetscht wirds abba gomblitschiert! ;)


    Mal so'n logischer Gedankenansatz:
    Ich hab mein Gas wie beschrieben geöffnet und will ausrollen. Mache dazu also den Hahn zu und die Kiste macht einen "Satz". Da durch, daß ich durch das Schließen des Gashahns kurzzeitig ein fetteres Gemisch fahre, dürfte das recht logisch sein. (Ist mir aber bisher noch gar nicht so aufgefallen. ?( )
    Umgekehrt, wenn ich nun das Gas recht schnell aufziehe, mag da der beschriebene psychologische Effekt wirken, andererseits, fahre ich dann auch kurzzeitig ein magereres Gemisch, was wirklich ein objektives, langsameres Beschleunigen verursacht. Aber dazu sind ja auch schon verschiedenen Ansichten geäußert worden.
    Wenn ich es schaffe, am nächsten Jahrestreffen teilzunehmen, dann favorisiere ich auch die Mothode "Drag-Race" :thumbsup: , zum Austesten der verschiedenen Theorien.


    Ein Verbrennungsmotor, mit Vergaser ist nun mal keine digitale Maschine. Das ist noch (alte) analoge Technik! ;)


    Schönen Sonntag, noch! :D

    Immer schön schrott- und gebührenfrei bleiben!


    NTV faahn is wie wenze fiechst. ;)

  • Ein Verbrennungsmotor, mit Vergaser ist nun mal keine digitale Maschine. Das ist noch (alte) analoge Technik!
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    :thumbsup: und das ist auch schön so ............................

    ist dit moppet gesund, freut sich dat mensch .....................

  • Hallo zusammen


    Ich tendiere zu Franks zweiten Ansatz und das Phänomen, das Ophir beschrieben hat kenne ich auch. Mit 34PS war es übrigens stärker ausgeprägt als mit 60PS. Auch eine Ente verschluckt sich leicht, wenn ich beim Gasgriff nur mit den zwei Stellungen 0 und 1 arbeite. Ich glaube nicht, daß ein Vergaser so präzise mit einem Motor zusammenarbeitet. Wozu brauchen wir dann Einspritzanlagen.

    Viele Grüße


    Andreas



    _____________________________________________________________________________________________________________________
    Jahrestreffen
    2006 Brilon | 2007 Weidenhof | 2008 Oberbernhards | 2009 Drangstedt | 2010 Bernkastel-Kues | 2011 Neidenberga | 2012 Titisee | 2013 Antweiler |2014 Drangstedt | 2015 Neidenberga | 2016 Weidenhof | 2017 Weidenbach | 2018 Neidenberga | 2019 Drangstedt

  • Vielleicht einfach aus dem gleichen Grund, dass kleine Vergaser mehr Leistung von "unten" versprechen und große mehr leistung "oben", ist die Zylinderfüllung bei niedrigeren Drehzahlen und teilsoffener Drosselklappe besser als bei ganz offener?
    Ich sehe, dass die meisten von euch es noch nicht bemerkt haben. Dann ändere ich einfach das Thema von Frage zu Fahrtipp:
    Für eine bessere Beschleunigung über das gesammte Drehzahlband empfehle ich die Technik der progressiven Gasöffnung.
    Probiert es mal einfach.


    Gruß


    OLa

    „Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge einen langen Schatten.“ (Karl Kraus)

  • hallo Jungs & Mädcha ,


    binn ich froh im Forum zu sinn , wo so viel Fachleid drinn sinn.


    Do kann ich imma jemand froe , weil ich jo net viel Ahnung hann. :thumbsup:


    Gruß MAXEL PS mei Entche laft wie e Lottche !! :)

  • binn ich froh im Forum zu sinn , wo so viel Fachleid drinn sinn.


    Wooooaaahhhh, ich schmeiß mich weg.... Leute der kennt Euch !!!


    Maxel bitte nicht persönlich nehmen, ich weis wie das gemeint war.


    Nur das Fachleid passt irgendwie :weizen:

    Nicht jeder der bremst verliert .... und der Erste gewinnt nicht immer !!!
    eNTe grün... alles Gut
    Ente RC33 & CBR100RR

  • mir kommts ehrlich gesagt auch so vor, dass die NTV wesentlich besser läuft wenn man den Gasgriff ganz gemächlich dreht. Außerdem mag es die NTV v.a. bei niedrigen Drehzahlen überhaupt nicht, wenn man ruckartig mehr Gas gibt.. das ist glaub ich nicht nur ein psychologischer Effekt, sondern ich glaube dass die Beschleunigung wirklich etwas leidet, wenn man bei zu niedriger Drehzahl zu viel Gas gibt

  • Wenn ein Gleichdruckvergaser richtig abgestimmt ist regelt sich das von ganz allein über die Öffnung der Unterdruckschieber. Bei schnellem oder unverhältnissmässig weitem aufdrehen der Drosselklappen passiert ein (gewolltes) Anfetten... wenn ihr also bei solchen Fahrsituationen ein Abfallen der Leistung bemerkt habt ihr eure Diagnose.... zu fett.

    Tunerlatein:
    nolite dare sanctum canibus neque mittatis margaritas vestras ante porcos ne forte conculcent eas pedibus suis et conversi disrumpant vos (Matth. 7,6)

  • Wenn ein Gleichdruckvergaser richtig abgestimmt ist regelt sich das von ganz allein über die Öffnung der Unterdruckschieber. Bei schnellem oder unverhältnissmässig weitem aufdrehen der Drosselklappen passiert ein (gewolltes) Anfetten... wenn ihr also bei solchen Fahrsituationen ein Abfallen der Leistung bemerkt habt ihr eure Diagnose.... zu fett.


    Das ist interessant. Und ich habe die ganze Zeit vermutet, dass dieses (gewollte) Anfetten bei mir nicht richtig funktioniert, weshalb sie eher zu mager läuft. Meine (falsche?) Vermutung berüht auch daran, dass ich dieses kommische kalifornische Abgasverdünnungssystem an meiner Hawk unter Verdacht halte, dass es mittlerweile vielleicht undicht geworden ist, und mir durch das Vakuumsystem Falschluft ins Gemisch zuführt.
    Meine Zündkerzen zeigen aber keine Zeichen von falschem Gemisch, will ich noch dazu erwähnen. Sie sehen meines Erachtens genau richtig aus.

    „Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge einen langen Schatten.“ (Karl Kraus)

  • Moin


    Gleichdruckvergaser fetten nicht an bei zu schnellem gasaufreissen,die magern ab!Den an den Schiebern hängen die Schiebernadeln,die Drosselklappe geht auf,der Schieber mit Nadel folgt(mehr oder weniger zeitnah).Und das ist das problem........soll der Schieber im mittleren drehzahlbereich schnell reagieren oder eben oben.......ensprechend muss der Druckkanal der die Luft zur Membrane führt ausgelegt sein!Um da etwas nach zu bessern kann der Schieberausschnitt am unteren Ende bearbeitet werden,verkleinern(also Schieber tiefer)führt dazu das aus dem Keller kein oder weniger verschlucken endsteht,behälfsmässig kann aber auch eine andere(dünnere)Schiebernadel oder höhere Position der Originalen getestet werden!


    An meinem Renneisen experimentiere ich jetzt seit einiger zeit mit 40er Gleichdruck aus den frühen R1 weil ich keine Flachschiebervergaser mag!Serie sind 38mm.Durch anpassen der Ansaugtrichter und Schieberfeder hab ich nur nen einbruch im bereich 3-4000 U/min was aber im Rennbetrieb zu vernachlässigen ist!Ansonsten reagiert er schneller als zum vergleich herangezogene 41er Keihin Flachis!

  • Ich habe es schon mehrmals wiederholt. Es geht hier nicht um das Gas aufreissen.
    Auch wenn ich umgekehrt gehe, und bei mittelniedrigen Drehzahlen den Gashahn zuschließe, wird die Beschleunigung nicht weniger, vielleicht sogar mehr.
    Also nochmals: Vergisst mal das Gasaufreissen!


    Gruß
    OLa

    „Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge einen langen Schatten.“ (Karl Kraus)

  • Ola


    Nur einfach weiterdenken was ich geschrieben hab.......der Üderdruckkanal an den Entenvergasern ist so ausgeformt das er nicht im oberen Bereich funktioniert,was für das Moped die falsche Wahl währe.Anpassungsarbeiten am Schieber und/oder Schiebernadel währen hier von nöten!


    Wenn meine Ente läuft werd ich sie mal mitnehmen zu ner Rollensassion......

  • Sorry Adler, aber da ist ne Menge Unsinn dabei...
    Die Unterdruckschieber sind auf zwei Wegen bedämpft, durch ihre (Massen)-Trägheit und durch Pneumatik, sprich die Hebebohrungen im Vergaserquerschnitt plus die Ausgleichsbohrung über der Membran. Dazu kommt dann noch die Feder mit ihrer Rate und Länge.
    Wenn also nun eine strarke Änderung, egal ob auf oder zu, passiert kann dieses System niemals "sofort" auf die geänderten Druckverhältnisse reagieren. Beim schnellen aufreissen entsteht daher gegen den noch weitgehend geschlossenen Schieber ein relativ starker Unterdruck welcher dazu führt das relativ gesehen mehr Sprit aus den Düsen austritt. Quasi eine einfache Form von Beschleunigungsanreicherung und genau daher auch so gewollt. Ok, dabei spielt auch noch das Mischrohr bzw. der Spritvorrat um selbiges eine Rolle, aber das hier zu erklären würde Seiten füllen. Übrigens auch einer der Gründe warum Abstimmungen auf den üblichen Rollenprüfständen nie wirklich gut funktionieren können. Die Motoren drehen dabei gegen eine zu geringe Masse rel. schnell hoch was die Gemsichwerte beeinflussst. Auf der Straße mit Lambda-Messgerät kann man das sehr schön sehen... im ersten Gang andere Werte als im 6.


    Gleichdruck schneller als Flachschieber?? Kann sein, aber dann stimm die Fachschieber richtig ab... :D


    Der Einbruch bei 3-4000 kann übrigens durch zu geringe Strömungsgeschwindigkeit in Verbindung mit rel. scharfen Steuerzeiten kommen. Dann drücken die Kolben nämlich einen Teil des Frischgases wieder zurück und es strömt ein zweites Mal durch den Vergaser und überfettet so....schaus dir auf Lambda an, das sieht man sehr deutlich.
    Letztere Effekt ist übrigens an der NTV auch denkbar. Ich habs mit Serienvergasern nie geprüft und die von mir verwendeten moderneren Affenvergaser haben erheblich leichter (Kunststoff)-Schieber mit völlig anderem Verhalten. In den Hawks ist ein Umbau auf leichtere Schieber und härtere Feder recht verbreitet.
    Auch vergaserseitig ist das Schätzchen eben 80er Jahre....

    Tunerlatein:
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