Bremsflüssigkeit austauschen nach >6 Jahren? (Revere 650, Bj. 1988), welche FLüssigkeit?

  • Hallo,


    ich habe 2017 von einem Freund eine NTV 650 Revere (Bj. 1988) übernommen, ich habe fast immer jährlich (außer an zwei Jahren, in denen ich selten fuhr) das Öl und den Ölfilter gewechselt. Endantriebsöl einmal nachgefüllt, letztes Jahr nachgeschaut: Gut voll.

    Gestern habe ich wieder Öl und Ölfilter gewechselt und noch etwas das Motorrad gepflegt: Politur (Lack und Auspuff) und die Bremsscheiben gesäubert.

    Kühlflüssigkeit aufgefüllt und die Bremsscheiben hinten (Bremsen hat nicht mehr funktioniert) hatte ich auch mal vor 2-3 Jahren ersetzen lassen von Werkstatt.


    Nun habe ich die Wartungstabelle überflogen und dachte mir so, die zwei Punkte Bremsflüssigkeit und Luftfilter wechseln sind wohl das Eheste, was man auch mal tun sollte. Im Internet werden Flüssigkeiten angeboten mit einer Preisspanne von unter 5 bis über 15 Euro. Nun finde ich die Bremskraft des Motorrads an sich ohnehin nicht sonderlich berauschend, deswegen möchte ich fragen: Habt ihr eine Empfehlung für eine bestimmte Flüssigkeit (mit der ich dann wahrscheinlich die alte ganz ersetze, das sollte wahrscheinlich nicht gemischt werden..)?


    Noch was anderes: Interessanterweise wird empfohlen, den Luftfilterwechsel von einer Werkstatt machen zu lassen. Auch wenn es offtopic ist, möchte ich das Forum nicht „zuspamen“ und extra ein neues Thema eröffnen: Ist es besser, den Liftfilter an einer Werkstatt machen zu lassen?


    Danke!

  • Luftfilterwechsel ist nun wirklich nichts, wofür man eine Fachwerkstatt benötigt. Wenn man nicht weiß wie und womit, dann diese für den Wechsel der DOT4 aufsuchen 😉

    DLzG, RedRider


    Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen ;)
    Nte gut, alles gut

  • Ich selber kenne mich damit nicht aus, aber mein Vater versteht etwas vom Basteln (fährt aber kein Motorrad) und hat Lust darauf. Deswegen wollte ich einmal eine Bremsflüssigkeit besorgen.

  • Versteht was vom Basteln und hat Lust drauf.... 🤔 Besser nicht an den Bremsen "basteln" wenn keine Kenntnisse vorhanden sind. Stell Dir eine Situation vor, bei der Du den Anker werfen musst und ins Leere greifst oder trittst. Ist blöd, wenn Du dann grußlos irgendwo einschlägst. Bei anderen Dingen kann was kaputt gehen, aber bei Fahrwerk und Bremse sollte man definitiv wissen, was man tut. Nix für ungut. DOT 4. Kann man auch für kleines im richtigen Leben kaufen. Braucht man kein WWW dazu.


    Gruß daheim

    Farid

  • Wenn du etwas mehr für besseres Bremsen tun möchtest, dann solltest du auch die Umstellung auf Stahlflex in Betracht ziehen. Und als Ablassschraube 'ne Stahlflex nehmen. Hab ich bei mir gemacht und bin sehr zufrieden damit.

    Gruß aus Stuhr / Brinkum
    Norbert


    We <3 to eNTetain

    _________________________________________________________


    2023 JT Westerburg, 2024 WT Westerburg

  • Auf die Gefahr hin, hier heftigen Widerspruch zu ernten:

    1. Luftfilter wechseln kann man ohne Probleme selbst, bei normalem Gebrauch hält ein Filter aber jahrelang. Ab und zu ausklopfen, absaugen, ausschütteln, das reicht meist. Alle 5 Jahre wechseln ist ausreichend, es sei denn du bist üblicherweise in der Sahara unterwegs.

    2. Immer mit großer Vorsicht am Bremssystem arbeiten! Stahlflex ist eine gute Idee, zumindest vorne! Nutzt aber nichts, wenn man danach die Entlüftung nicht sauber hinbekommt. Dann lieber nur mit der Spritze die Bremsflüssigkeit aus dem Behälter am Lenker absaugen und ersetzen mit DOT4. Keinesfalls mit DOT5, weil man glaubt, dass wäre dann noch besser. Nur DOT 4 ist bedenkenlos einsetzbar.

    Im Zweifel dann doch lieber Hilfe holen oder einen Fachmann aufsuchen.

    3. Die Hinterradbremse ist unkritisch, der Normalfahrer wird selbst 30 Jahre alte Bremsflüssigkeit nicht zum Kochen bringen, egal bei welcher Beanspruchung. Hier kann man aber in Ruhe die Arbeiten lernen, ohne dass es sofort den Kopf kosten könnte. Man muss nur so ehrlich zu sich selbst sein, dass man sich ggf. auch eingesteht, dass man vielleicht doch besser die Finger von den Bremsen lässt, wenn man feststellt, dass man das nicht so gut im Griff hat, wie gedacht.

    Gruß, Wolfgang

  • Ich werde niemals den Tag vergessen, an dem ich beim alten Rekord C meines Vaters nach Tausch der Bremsbeläge das "Aufpumpen" des Systems vergessen habe....

    Ich fuhr rückwärts aus der Garage unseres Nachbarn ( übrigens als ursprünglich gelernter GWS-Klempner mein Lieblings-Mentor ) als ich ins Leere trat, ins Leere trat, ins Leere trat.................

    Mit Schweißperlen auf der Stirn stand ich quer auf unserer Straße, als die Fuhre endlich zum Stehen kam 😇🤢

    Seine Einfahrt war leicht abschüssig.

    Beim heutigen Verkehr UNDENKBAR!!!


    Deshalb kann ich beide Seiten gut verstehen.

    Wer lernt schon, ohne Erfahrungen zu machen???

    Das gehört dazu, auch Fehler gehören dazu....

    Und die andere Seite?

    Eigentlich kann man sich in der heutigen Verkehrsdichte absolut keine Fehler oder Nachlässigkeiten mehr erlauben.

    Also Safety first.

    Schwierig.

    Am Ende muss jeder sein Handeln am Ende des Tages verantworten können.....

  • Zitat

    Nur DOT 4 ist bedenkenlos einsetzbar.

    Nein, DOT 5.1 ist mit DOT 4 verträglich und hat einen höheren Siedepunkt (260°). Verwende ich seit Jahren. Arbeiten an der Bremse sind mit etwas Verstand und Unterstützung problemlos machbar. Ruhig und sorgfältig arbeiten, vorsichtig probefahren und gut ist. Auf Werkstätten ist auch nicht immer Verlass, grade was den rechtzeitigen Wechsel der Bremsflüssigkeit angeht. Irgendwelche Entlüftungsgeräte kann man sich meiner Meinung nach sparen, das geht auch so ganz gut. Und wenn man schon dabei ist unbedingt auf Stahlflex wechseln!

  • Irgendwelche Entlüftungsgeräte kann man sich meiner Meinung nach sparen, das geht auch so ganz gut.

    ....und genau das seh ich absolut anders. Das klassische "pumpen" ist gerade bei alten und schlecht gewarteten Bremsen sack-gefährlich. Im Hauptbremszylinder können sich hinter dem normalen Betätigungsweg Ablagerungen, Grate oder Korrosion gebildet haben. Wenn man nun zig mal die Dichtmanschetten über diese Stellen bewegt können die beschädigt werden. Und das Fatale ist, das muss man erstmal nicht bemerken... um dann urplötzlich ins Leere zu greifen.

    Ja.. zugegeben, das ist zum Glück selten.... aber so 5-6 mal hab ich das doch aufm Hof gehabt. Und ich geh davon aus dass es öfter passiert ist.... nur kamen die dann nimmer zur Reparatur....

    Tunerlatein:
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  • ....oder haben gleich einen defekten Hauptbremszylinder und wechselten den anschließend.

    Fakt ist , daß man schon gewisse Hydraulikgrundkenntnisse haben sollte um an der Bremshydraulik zu arbeiten.

  • Also beim Wechsel der Leitung auf Stahlflex ist das mit dem Pumpen schwierig bis langwierig. Mit Unterdruckabsaugung und vielleicht sogar zu zweit, einer füllt nach und einer pumpt ab, geht das super easy. Ich habe mich da auch vorsichtig rangetastet und bin bei Arbeiten an der Bremse noch immer extrem aufmerksam. Kann man lernen, aber sollte schon etwas Respekt und Ahnung besitzen und keinesfalls mit der „wird schon gehen“ Einstellung daran gehen.

    DLzG, RedRider


    Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen ;)
    Nte gut, alles gut

  • Naja, das einzige mal wo ich ins leere gegriffen habe war nach dem routinemäßigen Service an meiner Honda XBR 500 wo leider, leider die Bremsflüssigkeit nicht gewechselt wurde. Ist grade noch mal gut gegangen, aber seitdem mache ich es doch lieber selber…

    Mit Pumpen, das Absaugteil von der Tante Louise hat nie richtig funktioniert 😡

  • Hatte meine TA auch mal vor dem großen Sommerurlaub beim fHH zum Bremsbelag- und -flüssigkeitswechsel vorne. Daheim angekommen baumelte das Sicherungsblech der beiden Führungsstifte lose an der Schraube. Das war am Samstagvormittag und am Sonntagmorgen gings damit Richtung Südfrankreich. Beim Festziehen der Sicherungsschraube ist diese abgerissen. Habe ich dann auf die Schnelle noch ausgebohrt und ersetzt. Seitdem waren meine Hondas da nicht mehr zum Service. Nur noch für Ersatzteile und Ultraschallen. Service beim fHH-Händler nur noch ausserhalb der Saison oder mit etwas Vorlauf vor längeren Fahrten oder gleich mit Ruhe selbst machen (wenn man's kann).


    DLzG

    Reinhard

  • Danke euch für die vielen Infos, ich gebe euch dann Bescheid, wie es lief..


    Gestern habe ich bei der Fahrt bemerkt, dass sich der linke Außenspiegel vom Fahrtwind ab 40 km/h nach vorne verschiebt.. Muss mal schauen, was sich da machen lässt, oder ob man einen ganz neuen Spiegel kaufen muss, Man könnte ihn ja korrekt einstellen und dann irgendwie fixieren..


    Grüße

  • Aus der Region Stuttgart

    Diese Region ist groß und es gibt einige Member dort.

    Gruß der Peter




    JT-Teilnahmen:
    07 ~ Creglingen ¦ 08 Norwegen ¦ 09 ~ Drangstedt ¦ 10 ~ Berkastel-Kues ¦ 11 ~ Neidenberga ¦ 12 ~ Titisee ¦ 13 ~ Norwegen ¦ 14 ~ Drangstedt ¦ 15 ~ Neidenberga ¦ 16 ~ OP (Creglingen) ¦ 17 ~ Kroatien (Weidenbach)¦ 18 ~ Neidenberga ¦ 19 ~ Drangstedt ¦ 2020 ~HDH~ Corona¦ 2021 ~ Westen ¦ 2022 ~ HDH¦ 2023 ~ Westerburg ¦ 2024~ Westerburg

  • Sollte sich der Arm selbst drehen, könnte eine Unterlagscheibe eventuell helfen.


    Zum Stuttgarter Raum ist schon einiges gesagt worden.

    Das geht von WN bis kurz vor LB und von

    BB, CW, LEO bis HN. Das macht schon einen Unterschied, wo Du genau herkommst.

    Viele Grüße


    Andreas



    _____________________________________________________________________________________________________________________
    Jahrestreffen
    2006 Brilon | 2007 Weidenhof | 2008 Oberbernhards | 2009 Drangstedt | 2010 Bernkastel-Kues | 2011 Neidenberga | 2012 Titisee | 2013 Antweiler |2014 Drangstedt | 2015 Neidenberga | 2016 Weidenhof | 2017 Weidenbach | 2018 Neidenberga | 2019 Drangstedt

  • Danke euch für die vielen Infos, ich gebe euch dann Bescheid, wie es lief..


    Gestern habe ich bei der Fahrt bemerkt, dass sich der linke Außenspiegel vom Fahrtwind ab 40 km/h nach vorne verschiebt.. Muss mal schauen, was sich da machen lässt, oder ob man einen ganz neuen Spiegel kaufen muss, Man könnte ihn ja korrekt einstellen und dann irgendwie fixieren..


    Grüße

    Wenn es nur der eigentliche Spiegel ist (ohne dessen Ausleger) kann man den auch wieder fixieren. Vorsichtig das/den schwarzen Gummi heraushebeln, Spiegelglas vorsichtig heraushebeln und im inneren die Mutter wieder festziehen.

    Gruß aus dem Tal, wo die Busse schweben
    Kay (aka das Lügenschwein :D )

    2015er NC750XD


    ______________________________________________________________


    2011 Neidenberga * 2012 Titisee * 2013 Antweiler * 2014 Drangstedt * 2015 Neidenberga * 2016 Creglingen * 2017 Weidenbach * 2018 Neidenberga * 2019 Drangstedt * 2020 F... Corona * 2021 Drangstedt * 2022 Heidenheim * 2023 Westerburg * 2024 1. Wintertreffen Westerburg *

  • Moin.


    Empfehlung: Bremsflüssigkeit wechseln lassen. Falls Gummischläuche dran sind, gleich mit wechseln lassen. Besorge dir die richtigen Bremsleitungen mitsamt Fittinge. Probrake, Melvin, etc.


    Luftfilter ist keine große Sache:

    Benzinhahn zu, Benzinleitung vom Benzinhahn trennen, vorne 8er 6-Kantschraube, hinten 12er 6-Kantschraube, Tank abnehmen, auf die Tankgummis achten, die fallen schnell ab.

    Der grosse schwarze Plastikkasten ist der Lufi-Kasten. Ringsherum sind Kreuzschrauben, die müssen mit einem sehr sehr gut passenden Schraubendreher ( Die gehen gern mal rund ) rausgeschraubt werden. Lufi-deckel abnehmen.

    Doch nun zum Filter: Es ist nicht nur der normale Papierfilter zu wechseln, sondern im Lufi-Gehäuse ist in einem kleine Plastikkasten ein kleiner Luftfilter verbaut. Da wo die beiden Schläuche rangehen. Der sollte auch neu gemacht werden. Den gibt es leider nicht im Zubehör. Entweder Original Honda oder aus speziellem Filterschaumstoff ( benzinfest ) selber zuschneiden. Nach dem Wechsel zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge.


    Gruß Maik

    buffbuffbuffbuff *klonk* brobobobobrooooooo*klack*broooooaaaaa*klick*raaaaaaharrrrrrrr...