Ich habs soooo satt....

  • ... in den aktuellen Diskussionen ständig was über sogenante "sozial Schwache" zu hören, wenn es in Wirklichkeit um wirtschaftliche Schwäche geht. Diese verbale Diskreditierung ist eine einzige Unverschämtheit.
    Auf welchen Misthaufen wuchs eigentlich irgendwann mal der Zusammenhang zwischen Einkommen und "sozialem" Status?


    Mir erscheint z.B. eine alleinerziehende Mutter oder jemand der Familienangehörige pflegt und daher nicht Vollzeit arbeiten kann als wesentlich "sozialer" als irgend ein Drecksack der es auf Kosten seiner Mitmenschen zum Multi-Millionär gebracht hat.

    Tunerlatein:
    nolite dare sanctum canibus neque mittatis margaritas vestras ante porcos ne forte conculcent eas pedibus suis et conversi disrumpant vos (Matth. 7,6)

  • Hey,


    was für ein gewaltiges Thema um diese unchristliche Uhrzeit :D


    Also ich habe mit "sozial Schwach" keine Probleme, weil ich das meist eben in Zusammenhang mit sozialen Themen höre. Darunter sind meist zB Familien mit direktem Migrationshintegrund gemeint, die ihren Kindern mangels Sprachkenntnisse beim Homeschooling nicht helfen können. Oftmals hängt da auch eine wirtschaftliche Schwäche dran, völlig richtig. Aber ich habe "sozial Schwach" noch nie bezogen auf pflegende Angehörige oder alleinerziehende Mütter gehört :)


    Grüße

  • Die Frage ist auch, wie definiert sich eigentlich sozial schwach? Sind des die allein erziehenden Mütter, oder Familien mit Migrationshintergrund
    oder Menschen ohne Arbeit, oder pflegende Angehörige? Das sind doch "soziale" Helden und die Schwäche bezieht sich eher auf das monetäre, leider.


    Aus meiner Betrachtungsweise sind diejenigen sozial "schwach" die helfen können aber nicht wollen...


    Da bin ganz Michael's Meinung

    • Offizieller Beitrag

    Moin.


    @JCRPC35 genau so! Ich ziehe bei dem Begriff auch immer eine Augenbraue leicht nach oben.


    Die meisten "sozial schwachen" finde ich eher im Umfeld der Krawattenträger. Hat also nichts mit Geld zu tun.
    Ich habe erst gestern in der Glotze einen "sozial Schwachen" gesehen, der mich doch beeindruckt hat.
    Aaron aus Düsseldorf, ein, vor kurzem noch obdachloser Straßenkünstler. Aufgrund von Depressionen hat er von jetzt auf gleich seine Familie und seinen Sohn verlassen...Depressionen sind eine sehr üble Sache, man macht Dinge ohne zu wissen warum. Aber egal, der Typ malt jedenfalls Bilder in der Düsseldorfer Fussgängerzone und verkauft die gegen eine Spende. Die sehen echt klasse aus. Aber nicht nur als Deko.
    Er sagt " Ich kann nicht einfach so etwas nehmen, ich muss doch auch etwas dafür geben." Tolle Einstellung. Ich hoffe das Beste für ihn.


    Und das ist nur Ein Beispiel...


    Gruß Maik

  • ....was ich so satt habe ist dass man von den Verantwortlichen dafür täglich aufs neue belogen wird egal um welches Thema es geht <X

    scheen Gruaß Hans 😊

    JT: 2010 Bernkastel/ Kues/2011 Neidenberga/2012 Titisee + geile Sau-Tour/2013 Antweiler + blaue Zipfel/2014 Drangstedt/2015 Neidenberga/2016 Creglingen/2017 Weidenbach + Heuabschiedstour/2018 Neidenberga/2019 Drangstedt/2021 Weidenhof-Herbsttour/2022 Heidenheim + Weidenhof Herbsttreffen/2023 Weidenhof-Herbsttreffen

  • Gerade heute wurde ich diesbezüglich direkt mit einem solchen Konflikt konfrontiert.
    Die hiesige Presse feiert den Geburtstag eine Mannes, der in der Region als großer Mäzen gilt.
    Er hat ein Milliardenvermögen durch Blutplasma verdient. Eine Branche, die geprägt ist von
    Korruption und Skandalen. Man spricht auch offen von mafiösen Strukturen.


    Wie ordnet man so jemanden ein?


    Jemand, der wenig Geld hat, ist per se nicht sozial schwach. Er ist schlicht arm.

    Viele Grüße


    Andreas



    _____________________________________________________________________________________________________________________
    Jahrestreffen
    2006 Brilon | 2007 Weidenhof | 2008 Oberbernhards | 2009 Drangstedt | 2010 Bernkastel-Kues | 2011 Neidenberga | 2012 Titisee | 2013 Antweiler |2014 Drangstedt | 2015 Neidenberga | 2016 Weidenhof | 2017 Weidenbach | 2018 Neidenberga | 2019 Drangstedt

  • Kleiner Nachtrag zur Blutplasmabranche:
    https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13681598.html

    Viele Grüße


    Andreas



    _____________________________________________________________________________________________________________________
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  • Wo kommen wir denn da hin, wenn wir die von Armut betroffenen Menschen tatsächlich "die Armen" nennen?


    Sozial schwach erzeugt schließlich den Eindruck, die Betreffenden seien selber schuld an ihrer Misere ... So kriegt der Konsument von gescripteten Reality-Dokus im Privatfernsehen das doch auch serviert: die da, die sind doch selber schuld! Wer arbeiten will, der findet auch welche! ... etc. pp. - Da kannst Du doch nicht einfach daher kommen und die Dinge beim Namen nennen, also wirklich. /ironie aus.


    Jemanden von "Armut betroffen", "wirtschaftlich/finanziell schwach" oder "Untere Einkommensschichten" (o.ä.) zu bezeichnen erzeugt halt nicht so schön die Assoziationen von "Selber schuld!" wie "sozial schwach". Schwäche bedeutet Mangel an etwas und bei "wirtschaftlicher Schwäche" ist klar, daß der Mangel ein von außen induzierter ist. Bei "sozial" kehrt sich das um.


    Sprache formt die Sicht auf die Welt, da haben die Feministinnen und andere Aktivisten gegen irgendwelche -ismen durchaus recht. Wobei, kaum merkt man das an, kommen die krakelenden Kasper von rechts aus dem Gebüsch gehüpft mit "Wir haben das aber immer schon so gesagt und das ist Zensur und ich lass mir doch nicht vorschreiben wie ich andere nicht zu diskriminieren habe und überhaupt, Diktatur!!!" :S

    "I don't know half of you half as well as I should like; and I like less than half of you half as well as you deserve." J.R.R. Tolkien

    „Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel.“ Paul Watzlawick

    • Offizieller Beitrag

    Moin.


    Da war noch „Auge“. Ein Typ, den ich während meiner Zeit als Aushilfskraft an der Tanke kennengelernt habe.
    Er hiess „Auge“, weil er auf einem Auge blind war. Schätzungsweise Ende 50 bis mitte 60 Jahre alt.
    Grauhaarig, Vollbart, hagere Statur, alte Jeans und einen Bundeswehr-Parka. Auch die Zähne waren nicht die besten. Er war nicht obdachlos,
    er hatte mit seiner Frau zusammen eine Wohnung in einem ärmeren Viertel in Bremen-Huchting. Trotzdem trieb er sich mit seinem Fahrrad
    nachts auf den Straßen herum. Ziel war meistens die Tankstelle, wo ich nebenbei arbeitete. Das auch in der Nachtschicht. Ich hatte mein Headset auf
    und er stand immer am Nachtschalter, gab Pfandflaschen ab und redete. Übrigens ein Hobby von ihm... Einem eine Frikadelle ans Knie zu sabbeln. Der konnte reden reden reden.
    Über Fahrradlampen, Fernseher, etc., was ihm gerade so einfiel.
    Manchmal habe ich auch einfach mein Headset ausgemacht und habe nur zwischendurch genickt. Er war aber trotzdem ein liebenswerter Typ.
    Wenn ich in den Morgenstunden Brötchen gebacken habe und
    die Snackvorbereitung gemacht habe, gab es für ihn erstmal ein grosses Brötchen mit Camenbert und einen Kaffee, das konnte man als Eigenbedarf „abschreiben“.
    Daß es teils kein Eigenbedarf war, wusste die Chefin. Man hat es ihr aber auch nicht auf die Nase gebunden. Sie kannte aber Auge. Und sie war eine echt harte Sau, aber eine wirklich Gute und Gerechte.
    Es war manchmal eine Wohltat, daß er einfach mal die Klappe hielt, weil er am futtern war. Das dauerte auch manchmal etwas länger, wegen seinen Zähnen.
    Sobald aber ein Kunde auftauchte, machte er sofort Platz und entfernte sich, weil er niemanden vergraulen wollte. Gepflegt sah er nicht gerade aus.
    Und manchmal hatte ich schon ein wenig Angst um ihn, wenn ein Trupp aggressiver Partygänger am Schalter hing und sich völlig am Benehmen vorbei verhalten hat.
    Er war trotzdem ein angenehmer und sehr hilfsbereiter Geselle. Einmal hat sich so ein Besoffski schön auf dem Platz übergeben. Ein riesiger Kotzfladen....
    Auge sah mich mit Denselbigen an und sagte „Bleib du ruhig am Schalter, ich mache das für dich. Mir macht das nichts aus.“
    Und so war es in vielen Dingen. Wenn jemand etwas weggeworfen hatte, Zigarettenpapier etc. er ging, hob es auf und tat es in den Müll. Er war immer hilfsbereit.
    Wenn viel zu tun war, hat er einen auch in Ruhe gelassen. Er hat nie etwas erwartet, nichts war selbstverständlich. Ich wünsche mir mehr Leute wie ihn. Alles Andere, aber nicht "sozial schwach".


    Gruß Maik

  • Diesen Geschichte kann ich nur beipflichten. Ich habe auch mal nebenbei an der Tanke gearbeitet.
    Viele dieser "Auges" teilweise auch mit Alkoholproblemen kamen ergelmäßig wollten einfach nur reden, waren sehr hilfsbereit und haben
    teilweise wenn sie in Lohn und Brot standen noch ein Kleines Trinkgeld da gelassen. Von diesen Menschen kann was
    das Thema sozial angeht viel lernen.

  • Ich mag den Begriff auch nicht und kann mich der Grundkritik anschließen, wenn auch hier meiner Meinung nach unterschiedliche Anwendungen des Begriffs sozial durcheinandergemischt sind. Z.B. heißt der Sozialversicherungsausweis eben Sozialversicherungsausweis. Und das ist keine Versicherung, die Leute haben, die sozial zu andern verhalten (oder wo man sich versichern kann, damit jemand sozial zu einem ist), sondern schlicht die Rentenversicherung.


    Allerdings möchte ich zu Bedenken geben, dass es scheinbar sowas wie ein "Naturgesetz" unseres gesellschaftlichen Diskurses ist, Begriffe zu verschleißen, wenn es um Menschengruppen geht, speziell, wenn (negative) "Befindlichkeiten" ins Spiel kommen.


    Ich kann mir glaube ich das Beispiel mit der Hautfarbe (warum auch immer man die Hautfarbe von Menschen diskutieren muss, wenn es nicht z. B. um spezifische Krankheiten wie Sichelzellenanämie geht!) sparen, ebenso, wenn ich mir den Bezeichungswahn im LBGT+... (<-- bitte hinreichend weitere Buchstaben hinzufügen!) ansehe, wo munter zwischen Begriffen, die mal als Schimpfwort und mal mit Stolz geführt werden hin und hergewechselt wird.


    Und hier ist das meiner Meinung nach auch so. Das ist ein Euphemismus, weil man was nett klingendes braucht... Genausogut könnte man sich darauf einigen, dafür "Schnarf" zu sagen.
    "Arm" ist zu kurz gesprungen, "Bildungsfern" (ein Begriff, den ich auch nicht mag) trifft es auch nicht wirklich, "Unterschicht" impliziert ja, dass es eine Oberschicht gibt (und eventuell auch eine Mittelschicht bzw. Mittelstand... die Frage ist nur wie lange noch).


    Und bei all den herzergreifenden Geschichten: es gibt auch die alleinerziehende, mit ihrem Dealer in einer on/off-Beziehung zusammenlebende Mutter, die ständig breit ist, ihren 12 jährigen Sohn zum kiffen und klauen gebracht hat und den sie Drogen verkaufen schickt. (Leider keine Skizze von irgendwas sondern genau so erlebt.)
    Und erstaunlicherweise hat der Bub es dann doch noch geschafft da rauszukommen, steht aber jetzt ohne Hauptschulabschluss da, findet seit Jahren keinen Ausbildungsplatz (polizeiliches Führungszeugnis *hust*) und schlägt sich als Hilfsarbeiter durch.

    I reject your reality and substitute my own!

  • Ich habe mich, als ich für 20 Monate Zivi bei den Maltesern als Rettungshelfer war, auch als sozial schwach empfunden.
    Soweit ich mich erinnere, habe ich 390 DM (DM!!!) bekommen.
    Ich habe mich gut gefühlt, mit dem, was ich tat.
    Auch vorher schon als Ehrenamtlicher, und auch danach als derselbe...
    Das Geld hat (verständlicherweise) vorne und hinten nie gereicht!
    Danach war ich sowas von pleite, dass ich mir heute noch wünschte, dass alle junge Menschen, einen sozialen Dienst leisten sollten.
    Nicht wegen des wirtschaftlichen Resets, den bestimmt jeder Zivi durchlief, sondern wegen der sehr wichtigen Erfahrungen, die ich machen durfte.
    Ich stehe auch heute noch dazu, und würde das jederzeit wieder tun, bzw. dazu raten! Auch als Pflicht für alle Jüngeren.
    Genauso galten aber viele, die damals unsere Hilfe benötigten, auch als sozial schwach.
    Ob es Behinderte waren, die ich regelmäßig in die Lebenshilfe zu ihrer Arbeit gefahren habe (Milupa Flaschen zusammendrehen und verpacken), oder ältere Menschen zu Ärzten und dgl., oder viele, unterschiedlich situierte Menschen zur Dialyse von Celle nach Hannover sowie Boye.
    Weiterhin Rückholdienste für den ADAC aus Österreich, Rügen oder Kühlungsborn, das waren genauso (zumindest in diesem Moment auch) sozial Schwache.
    Ich habe das damals sogar so empfunden, dass wir auf sozusagen einer Ebene standen. Anders konnte man da auch nicht mit umgehen.
    Man musste seine eigenen Bedürfnisse total zurückstellen, und in diesem Moment ausschließlich voll für den anderen da sein.
    Was ist also sozial schwach?
    Für mich eine Situation, in die jederzeit jeder gelangen kann, unabhängig von seiner gesellschaftlichen Position oder Vorgeschichte.
    Insofern gebe ich dir @Michael RC31 Recht, dass man sich an dieser Stelle, genauso wie bei vielen anderen Zusammenhängen auch, eines Sprachgebrauchs bedient, der nicht angemessen ist, bzw. nur der Stimmungmache dienen soll.

  • ... in den aktuellen Diskussionen ständig was über sogenante "sozial Schwache" zu hören, wenn es in Wirklichkeit um wirtschaftliche Schwäche geht. Diese verbale Diskreditierung ist eine einzige Unverschämtheit.
    Auf welchen Misthaufen wuchs eigentlich irgendwann mal der Zusammenhang zwischen Einkommen und "sozialem" Status?


    Mir erscheint z.B. eine alleinerziehende Mutter oder jemand der Familienangehörige pflegt und daher nicht Vollzeit arbeiten kann als wesentlich "sozialer" als irgend ein Drecksack der es auf Kosten seiner Mitmenschen zum Multi-Millionär gebracht hat.

    Das ist unserer höher, schneller, weiter Gesellschaft geschuldet.
    "Haste nix, biste nix"


    Ich habe früher auch auf der Tankstelle gearbeitet und habe seit über 20 Jahren jobmäßig mit fast allen Stereotypen unserer Gesellschaft zu tun, kenne sogar deren Umsätze, Schulden und oft auch deren private Probleme.


    "Sozialschwach" ist ein typisches Wort-Gebilde wie Unkosten, die es ebenso wenig gibt.


    Meine Frau arbeitet in einem als solchen titulierten Umfeld mit den Kindern dieses fast schon ghettoisierten Lebensraums.


    Für mich bedeutet sozialschwach entgegen des offiziellen Leumunds ( " Sozialgesetzgebung), die nichts anderes versucht als ( finanzielle )Armut zu verwalten eher die mangelnde Fähigkeit zur Integration in die Gesellschaft, ob nun aus religiösen, politischen, finanziellen oder sonstigen Gründen.


    Nicht den warum auch immer finanzschwachen Mitbürger ( eine Situation, in die die meisten von uns schneller geraten können als sie sich vorstellen mögen),
    Sondern diejenigen, die Grundrechte anderer mutwillig einschränken oder ihnen psychischen, physischen oder finanziellen Schaden zufügen.


    Genau wie diejenigen, die andere Menschen in welcher Form auch immer ausbeuten, ihnen vorsätzlich Schaden zufügen oder sich selbstzufrieden als bessere Menschen empfinden, nur weil sie eben vielleicht bessere Startchancen in ihr unfreiwilliges Leben hatten, mal auch mehr Fleiß, aber vor allem Glück.


    Und diese sozialschwachen Gestalten findet man leider in jeder Gesellschaftsschicht.


    Mal ein Beispiel von vielen, ohne hier politisieren zu wollen oder der genannten Familie zu nahe zu treten:


    Familie Albrecht, genannt "die Aldis".


    Haben mehr Zaster, als sie selbst mit einem außerordentlichen Lebensstil jemals ausgeben können ( schließlich wird es immer mehr durch Einkünfte, Geldanlagen aller Art).
    Trotzdem bezahlen Sie ihre Mitarbeiter mehr recht als schlecht, lassen Filialen in krasser Unterbesetzung und damit das Personal am permanenten Limit laufen ( dabei hängt Ihnen noch nicht einmal der Aktionär im Nacken)


    Nur mal ein Beispiel aus Deutschland für echte Sozialschwäche.


    Wenn sie die viele Kohle wenigstens ausgeben und wieder dem Wirtschaftskreislauf zuführen würden, okay. Aber da geht es nur ums Raffen.


    Übertriebene Gier und Überheblichkeit sind meiner Meinung nach echte soziale Schwächen.


    Die anderen Aussagen wie z.B. bildungsfern ( was es wirklich gibt) sollten nicht mit sozialer Schwäche vermischt werden, wie es vor allem die privaten Sender gerne machen-
    Einkommensschwach z,B. ist klar definierbar am Durchschnittseinkommen. Fragt sich nur wie lange noch, wenn wir weiter im Lockdown verbringen.


    Ich denke, es wird sich in den nächsten Jahren vieles verschieben, sowohl im monetären als auch im sozialen Bereich und damit besteht eventuell sogar die Chance auf neue sozialpolitische Sichtweisen und Definitionen.


    Arm ist nicht gleich doof und reich ist nicht automatisch schlau. Umgekehrt aber halt auch nicht.

    Nach 5 Enten nun (fast) nur noch mit Kleinfahrzeugen unterwegs:

    Honda SH 300i und Royal Enfield Meteor 350.

    Ende Juni 2023 kam nun noch eine NC 750S DCT dazu, die nahezu perfekte Mischung aus Roller und Motorrad....

    Die Enten haben auf ewig einen Ehrenplatz in meinem "Schrein der guten Erinnerungen'".

    oio

  • Ich denke, es wird sich in den nächsten Jahren vieles verschieben, sowohl im monetären als auch im sozialen Bereich und damit besteht eventuell sogar die Chance auf neue sozialpolitische Sichtweisen und Definitionen.

    Da liegst du sicher nicht daneben, daß es Verschiebungen bereits gibt und noch stärker geben wird. Sicher erscheint, wenn es keine Revolution und Aufstände gibt, daß diejenigen, die schon viel haben, noch mehr haben werden an Materiellem, und diejenigen, die jetzt schon wenig hatten, noch weniger haben werden und für noch weniger Lohn buckeln müssen.
    Die Schlangen vor den Suppenküchen werden weltweit immer länger, und die Börsen feiern Allzeithochs, die Zocker ruhen nie!
    Wer Kohle hat, kauft Immobilien und vermietet diese für immer mehr Geld an Leute, welche sich vernünftigen Wohnraum immer weniger leisten können.
    Manchmal les ich in der SZ am Rand eingeblendet sog. Mietangebote, "Familienwohnung mit 3 Zi., 102 m2, 2450 € plus NK"!
    Welche Normalverdiener können sich das leisten, wenn dann noch der Rest des Lebens dazukommt?


    Ich seh seit Jahren eine Situation, daß es noch nie! soviel Skalverei auf der Welt gegeben hat, und das mal ohne jegliche Betrachtung der sog. "Drittländer". Auch ein schöner Begriff, das sind oft die Länder, in welche diejenigen mit Kohle aus der ersten und zweiten Welt gern in den Urlaub fahren, oft auch erschwinglich für weniger gut Verdienende...


    Wenn man so drüber nachdenkt, fällt einem immer nur noch der Brecht ein <X oder das alte Rom/Alexandria/Macchu Piku


    sonnige Grüße und gsund bleibn ;)


    Berti

    .....die Kurve ist zum Reinlegen da.......... :thumbup: :weizen:

  • Ihr sprecht mir aus tiefen Herzen!!!
    Seit 11 Jahren sind wir nun in der Senioren- und Familienbetreung / -hilfe tätig. Sabine hauptberuflich, ich helfe bei Bedarf mit, organisiere Mittel, helfe bei Familien mit allen möglichen Wehwehchen...
    Leider haben wir feststellen müssen:

    • Es gibt wirklich genug Menschen, die - unabhängig ihrer "hohen Stellung" - plötzlich die einfachsten Dinge nicht mehr erledigen können. (Anmerkung: da sind frühere "Plärrer" dabei, die lernen, Bitte und Danke zu sagen )
    • Es gibt genügend Menschen, die sich bewusst im "sozialen Auffangnetz" tummeln und überhaupt nichts anderes wollen.

    Es fällt mir manchmal schwer, diesen letzgenanten helfen zu sollen (aktuell !! ). Die sind besser in speziellen Einrichtungen aufgehoben. In diesem Fall sind das Kinder, die aus Langweile (Eltern sind nur Erzeuger) und Frust Ketchup an die Decke schmeißen, Möbel zertrümmern, ständig "krank" sind, wenn sie in die Schule gehen sollen. Das Jugendamt droht seit einem Jahr, tut aber nichts...
    Sind das jetzt sozial Schwache ????
    Ich denke, da sind wohl eher alleinerziehende Mütter gemeint, die es mehr als schwer haben.
    Oder die 80 jährige Witwe mit 7 Kindern, die sich nicht um die Mutter mit 257,- € Rente kummern.
    Denen helfen wir sehr gerne, oft auch mit eigenem Geldbeutel...

    Mobbing ist für manche Lebenselixier.

    Wenn dir einer sagt: das geht nicht, bedenke:

    Es sind SEINE Grenzen , nicht deine ‼️

  • Natürlich gibts es "sozial Schwache", das ist aber gar nicht mein Thema..... wobei, das ist bis auf seltene Ausnahmefälle m.M.n. praktisch immer eine Diffamierung.
    Mir ging es um den Gebrauch dieses Begriffes (so wie es @Frau Mirtana schon ausgeführt hat) um Menschen in eine "seber Schuld/verdient es auch nicht besser" Ecke zu drängen. Und den Allerwenigsten ist bewusst dass sie ,wenns dumm läuft, nur 18-24 Monate von der Teilhabe an den Segnungen dieser Gruppenzuweisung entfernt sind.... 6 Monate Kündigungsfrist, 12-18 Monate Arbeitslosengeld und spätestens dann ALG2 aka Hartz4. Von den Auswirkungen der aktuellen Betriebsschließungen... oder einer chronischen Krankheit/Unfall noch gar nicht gesprochen.
    Es ist doch bezeichnend dass es erst jetzt, nach fast einem Jahr, Thema wurde, die Grund"sicherung" an den erhöhten Bedarf anzupassen... immerhin ne Einmalzahlung von rund 13€ pro Monat. Könnt ihr euch selber ausrechnen wieviele Masken/Handschuhe/zusätzliche Seife/Desinfektionsmittel ihr dafür bekommt.

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  • Hab dich verstanden. Klar, in dem Fall ist es eine Diffamierung. Das soll nicht sein !!!
    Ich war ja selbst arbeitslos Dank Kohl. Da wurde es dann sehr schwierig, wenn du Absagen am laufenden Band mit der Bemerkung "überqualifiziert" bekommst und 2 Kinder allein groß ziehst... Gott sei Dank war dann doch das Schicksal gnädig...

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